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In seinem Filmdebüt »Una und Ray« erforscht der australische Theaterregisseur Benedict Andrews das Thema sexueller Missbrauch auf ergreifende und bestürzende Weise aus der Perspektive einer erwachsenen Frau, die ihre Verwundungen mit eiskalter Berechnung kaschiert.
In ihrem zweiten Spielfilm erzählt Sandra Wollner von einem Androiden, der in die Rolle einer verschollenen Tochter und eines vor Jahrzehnten verstorbenen Bruders schlüpft. Was macht uns zu Menschen und was bedeuten Erinnerungen? Stilistisch bravouröses, verstörendes Assoziationskino um die Institution der Familie.
Ein essayistisch angelegter Rückblick in eine Kindheit und Jugend in den 60er und 70er Jahren, als nur die Autos bunt waren, die Wohnungen aber grau und eng. Petra Seegers Film ist autobiografisch inspiriert, mit Fotos und Filmen ihres Vaters, aber allgemeingültig: eine Alltagsgeschichte der BRD.
Höchst gelungener Dokumentarfilm über die Schriftstellerin Patricia Highsmith, deren psychologische Kriminalromane vielfach verfilmt wurden, die aber eine lesbische Liebesgeschichte 1953 nur unter Pseudonym veröffentlichen konnte. Drei ihrer Lebensgefährtinnen kommen hier zu Wort, neben Highsmith selber in Interviews und mit Äußerungen aus ihrem erst kürzlich veröffentlichten Tage- und Notizbüchern.
Beschäftigung mit marxistischer Theorie ist ein beliebtes Motiv von Regisseur Julian Radlmaier. Das galt bereits für seinen ersten Langfilm »Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes« (2017). Hier erzählt er vom Aufeinandertreffen einer Kapitalistin und eines Proletariers, die Gefühle füreinander entwickeln, und mixt das Ganze mit einer skurrilen Vampirgeschichte. Denn Kapitalisten sind schließlich Blutsauger.
Fremdschämkomödie, Kunstweltsatire und durchgeknallte Detektivgeschichte: Der chilenische Regisseur Sebastián Silva (»La Nana – Die Perle«) meldet sich nach fünf Jahren mit »Rotting in the Sun« zurück.
Für Birgitte Nyborg beginnt in »Borgen – Macht und Ruhm« eine neue Legislaturperiode. Sie ist nun Außenministerin in einer Koalitionsregierung, in der sich die Partnerparteien nicht unbedingt lieben.
Stachelexotik: Die Verfilmung von Holly Ringlands Romanbesteller »The Lost Flowers of Alice Hart« erweist sich als bildschön angerichtete Frauensaga.
Revolverheld auf Asphalt: In »Justified: City Primeval« ist U.S. Marshall Raylan Givens älter, grauer und ein Stück empfindsamer geworden.
Graham Roland kreuzt im US-Sechsteiler »Dark Winds« Western- und Krimimotive und verquickt ein spektakuläres Verbrechen mit indigener Folklore.