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Gerhard Midding

Die erste Filmkritik, für die ich je bezahlt wurde, schrieb ich, als ich Anfang der 1980er Jahre in Münster studierte. Ein Freund hatte mir Zutritt zur Redaktion der "Westfälischen Nachrichten" verschafft. Meinen Einstand gab ich mit einem Text, der zwar nur 25 Zeilen lang sein durfte, mir aber wahnsinnig Kopfzerbrechen bereitete. Da in Münster damals noch keine Pressevorführungen veranstaltet wurden, musste ich den Film am Nachmittag des Starttags sehen und gleich darauf in der Redaktion über ihn schreiben. 

Gerhard Midding

Vor bald 15 Jahren unternahm ich eine Rundreise durch China. Das war eine strikt touristische Angelegenheit: Unsere Reisegruppe besuchte die Metropolen, die Mauer und die Terrakotta-Armee. Eines Tages verschlug es uns in ein Dorf, das offenbar berühmt war für seine Medizinmänner. Ein kurzer Fingerdruck auf den Puls genügte ihnen, um umfassend Auskunft geben zu können über den Gesundheitszustand ihres Gegenübers. 

Gerhard Midding

Nicht nur wegen seiner Küche und Staatsform, vom Nationalcharakter einmal ganz zu schweigen, gibt das Vereinigte Königreich dem Festlandeuropäer manches Rätsel auf. Auch sein Währungssystem ist dazu angetan, Verwirrung zu stiften. 

Gerhard Midding

Bisweilen gehen mir Wörter oder Wendungen durch den Kopf, die eigentlich gar nicht so sehr außerhalb des Tagesgebrauchs liegen, die man dafür aber doch eher selten hört oder liest. Dann denke ich, welche Freude es wäre, sie einmal wieder in einem Text unterzubringen. Das sind momentan beispielsweise »ungestüm« und »auf Krawall gebürstet«. Leider haben sie auch in diesem Text rein gar nichts verloren. 

Gerhard Midding

Sie haben es womöglich gar nicht mitbekommen; die deutschen Feuilletons nahmen schließlich kaum Notiz davon.

Gerhard Midding

Zum zweiten Mal in Folge ist auf dem Umschlag des Arsenal-Programms eine Action-Szene abgebildet. Im Juni war es ein Standfoto vom Tumult des Banküberfalls, den Michel Piccoli als eine der zwei Hauptfiguren von Claude Sautets „Das Mädchen und der Kommissar“ aufklären soll, obwohl er ihn selbst insgeheim initiiert hat. Das Juli-Heft ziert nun ein Szenefoto aus Don Siegels „The Lineup“ (Der Henker ist unterwegs), auf dem Polizeibeamten aus San Francisco zu sehen sind, die auf einem Highway versuchen, einen Auftragsmörder zu stellen.

Gerhard Midding

Diese Geschichte aus den 1930er Jahren lässt sich aus zwei Blickwinkeln erzählen, einmal aus dem Hollywoods und dann aus dem der deutschen Kinogänger. Sie ist so faszinierend und verblüffend, dass es zunächst überrascht, weshalb sie nicht schon früher erzählt wurde.

Gerhard Midding

Die Berliner Luft verlangte ihren Tribut. Dem Publikum schien es ganz recht zu sein, dass ihm auch diesmal das Ritual nicht erspart blieb. Wann immer die Berliner Philharmoniker zum Abschluss der Saison in der Waldbühne auftreten, geben sie Paul Linckes Ohrwurm als finale Zugabe. Manchem im Publikum mag dieses unausweichliche Zeremoniell nach all den Jahren wohl als der Höhepunkt des Abends erscheinen.

Gerhard Midding

Aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit war er letzthin nie ganz verschwunden, aber dennoch scheint ihm die Zeit reif für ein Comeback. Das ist für ihn kein Widerspruch, er hat ohnehin Erfahrung darin, sich in solche zu verstricken und sie auszuhalten. Oft genug hat er sein enormes Talent bewiesen, sich immer wieder am Schopf aus dem Sumpf zu ziehen und dabei nur noch tiefer hineinzureiten.

Gerhard Midding

Luis Bunuel und Jean Claude Carrière versuchten, in jedes Drehbuch eine Tortenschlacht einzubauen, was ihnen aber nie gelang. Carole Lombard wiederum blieb auch dann noch elegant, wenn sie von einer Torte ins Gesicht getroffen wurde. Aus dem Kino ist sie weitgehend verschwunden. Die Apfeltorte in »American Pie« dient einem anderen komödiantischen Zweck.