Birgit Roschy

Filmkritiken von Birgit Roschy

In seiner Hommage an den nun 50-jährigen Ralf König beleuchtet Rosa von Praunheim auf unprätentiöse Weise die biografischen Stationen des Comiczeichners und vermittelt im Plauderton den Lebensabriss eines Künstlers, der zur Ikone der Schwulenszene aufstieg
Die britische Komödie über vier Jungs, die zum ersten Mal allein in den Urlaub fahren, ist ein Spin-off einer erfolgreichen TV-Serie. Im Partymekka Malia auf Kreta durchleidet die spätpubertierende Truppe in ihrer Sehnsucht nach Sex, Drugs & Rock ’n’ Roll etliche Blamagen. Die Gags sind teils unglaublich roh und analfixiert, teils extrem lustig und auch ein wenig anrührend: britischer Humor in allen Spielarten
Die Mittdreißigerin Mavis, beruflich und privat in der Sackgasse, fährt in ihre Heimatstadt. Dort will die einst begehrte »Prom-Queen« ihr Highschool-Sweatheart, den glücklichen Familienvater Buddy, zurückerobern. Eine schwarze Komödie über weiblichen Narzissmus, in dem Charlize Theron als unausstehliche Egozentrikerin glänzt
Die muntere Verwechslungskomödie im Geiste von Marivaux und Lubitsch verlässt sich auf den quecksilbrigen Charme von Audrey Tautou. Handwerklich gekonnt beginnt die Lustspielmechanik dennoch am Ende zu klappern, weil die Figuren amüsante Marionetten bleiben
Die vorletzte Folge der Saga um das Mädchen und den Vampir ist ein typischer Überbrückungsfilm, der mit gynäkoligischen Blutorgien und folgenlosen Scharmützeln viel erzählerischen Leerlauf produziert
Eine Journalistin recherchiert das tragische Schicksal der 10-jährigen Jüdin Sarah und ihres Bruders nach der Razzia der Pariser Polizei 1942. »Sarahs Schlüssel« ist eine französische Romanverfilmung mit Feingefühl und Understatement
Blutleere Bestsellerverfilmung über die Schwierigkeiten einer Investmentbankerin, Karriere und Kinder unter einen Hut zu bringen. Mit »Sex and the City«-Star Sarah Jessica Parker
Eine alleinerziehende Mutter, die das Sorgerecht über ihre Kinder zu verlieren droht, wird in eine Kur an der Nordsee verschickt. Eindringliches Drama mit beklemmend authentischer Antiheldin
In seinem halbdokumentarischen Roadmovie spielt Regisseur Mathieu Amalric den Impresario einer amerikanischen New-Burlesque-Truppe, die durch Frankreich tourt. Eine Hommage an »starke« Künstlerinnen, die vielleicht ein neues Körperbewusstsein ausdrücken
Joaquin Phoenix, der in diesem »Mockumentary« die Schauspielerei aufgibt, um es als Rapper zu versuchen, hat keine Angst vor exhibitionistischer Selbstdemontage. Die Satire ist aber zu selbstgefällig und zynisch, um Erkenntnisgewinn über die Unterhaltungsbranche zu vermitteln