News
13.05.2024
Am Dienstag beginnt das 77. Filmfestival von Cannes. Vertreten sind vertraute große Namen, viele Koproduktionen und vage Anzeichen der Krise.
28.04.2024
Alba Rohrwacher, 45, Schauspielerin, erhielt 2009 gleich zwei David-di-Donatello-Preise, für »Tage und Wolken« und »Giovannas Vater«. Sie hat mit italienischen Auteurs von Luca Guadagnino bis Nanni Moretti gedreht. Auch für ihre Schwester Alice stand sie vor der Kamera, zuletzt in »La chimera«. In diesem Monat startet »Zwischen uns das Leben«.
26.04.2024
Die deutsche Filmförderung soll neu aufgestellt werden. Zieldatum ist der 1. Januar 2025. Aber bei diesem Projekt ist vieles unklar. Vor allem: Was leistet die Reform für den Film als Kulturgut?
Aus Daniel Rosenfelds Sicht ist Ástor Piazzola der Hai
Aus Daniel Rosenfelds Sicht ist Ástor Piazzola der Hai (vergleiche Untertitel "The Years of the Shark").
Der Film zeigt eben auch ein Familiendrama in dem die Angehörigen eines Künstlers unter die Räder kommen. Die Schwester flüchtet vor der Junta, mit der sich der Vater offenbar verbündet. Die Mutter, Dedé Wolff, verschwindet mitten im Film einfach. Sie wird verlassen vom Mann, Ástor, der eine kurzfristige Affäre mit einer Kollegin beginnt, aber offenbar auch von den Kindern. Diese Leerstelle sollte nicht übersehen werden.
Der Loyalitätskonflikt Rosenfelds wird zur persönlichen Katastrophe, als Vater Astor den Sohn Daniel aus dem "Octeto Electronico" feuert. Anschließend schweigen sich Vater und Sohn für den Rest ihrer gemeinsamen Zeit an. Das wird im Film auch deutlich geäußert.
Die im Film subtil geäußerte Kritik des Sohnes am Vater sollte also wahrgenommen werden, durchaus auch als subjektive bzw. diskussionswürdige Wahrnehmung Rosenfelds.
So sehr sich Ulrich Sonnenschein und die "Piazzolla-Aficionados" eine konsumable Dokumentation über Piazzollas Leben wünschen: Der Film ist auch und vor allem eine persönliche Abrechnung des Sohnes mit dem Vater, der - auch vom Sohn - für sein großartiges Werk bewundert wird. Ich vermute, dass Daniel Rosenfeld nichts anderes erreichen wollte. Und für seinen Mut zur Ambiguität möchte ich ihm meinen größten Respekt zollen.