In den Gängen (2017)

17. September, 23:55 Uhr, BR
In einem schlafwandlerischen Balanceakt zwischen Wahrhaftigkeit des Lebens und Magie des Kinos fängt »In den Gängen« den Arbeitsalltag und die Lebensdramen der Angestellten in einem Großmarkt in der ostdeutschen Provinz ein.

Stan & Ollie (2018)

18. September, 20:15 Uhr, RBB
Melancholisches, wunderbar gefühlvolles Biopic über die späten Jahre von Stan Laurel und Oliver Hardy, grandios verkörpert von Steve Coogan und John C. Reilly. Um die erlahmte Karriere in Gang zu bringen, touren die beiden Anfang der 50er-Jahre durch England.

Und morgen die ganze Welt (2020)

18. September, 23:45 Uhr, arte
Julia von Heinz beschreibt in ihrem autobiografisch inspirierten Film die Radikalisierung einer Studentin in einer Antifa-Gruppe. Politisch hochaktuell, spannend in Szene gesetzt und doch reflektiert. Ein wichtiger deutscher Film.

Eismayer (2022)

19. September, 20:15 Uhr, arte
Blick in die dunklen Ecken einer militarisierten Welt: Zwischen knallharter Rekruten-Ausbildung und frivoler Frauenfeindlichkeit entsteht es eine heimliche homosexuelle Liebe.

Greenland (2020)

20./21. September, 0:35 Uhr, ZDF
Gerald Butler muss inmitten eines Meteoriten-Einschlags seinen kranken Sohn und seine kränkelnde Ehe retten: also nichts Neues in diesem Allerwelts-Katastrophenfilm.

Curveball – Wir machen die Wahrheit (2020)

22. September, 23:15 Uhr, NDR
Die Politfarce über den BND, die CIA und den angeblichen Insider des irakischen Militärs mit Decknamen »Curveball« nimmt mit angemessen sarkastischem Tonfall die Mischung aus Ehrgeiz, Dummheit und Skrupellosigkeit aufs Korn, die der US-Invasion im Irak 2003 den Weg bereitete. Auch wenn nicht jeder Gag zündet: ein spannender Blick auf den immer beliebter werdenden flexiblen Umgang mit Fakten, der damals seinen Anfang nahm.

Berlin Alexanderplatz (2019)

22./23. September, 1:15 Uhr, ZDF
Döblins Geschichte von einem, der gut sein will und doch das Böse tut, verlegt ins Berlin von heute. Ein Film mit einer Wucht, wie man sie selten gesehen hat im deutschen Kino.

Manchester by the Sea (2016)

24. September, 20:15 Uhr, arte
in Mann kehrt nach Jahren in seinen Heimatort zurück: »Manchester by the Sea« erzählt eine Geschichte von Trauer, Schuld und der Tatsache, dass das Leben trotzdem weitergehen muss. Meisterhaft geschrieben, mit großer Sensibilität und Humor inszeniert und exzellent gespielt.

Im toten Winkel (2023)

24. September, 23:30 Uhr, arte
Die Geschichte um die Machenschaften eines türkischen Agenten, der zunehmend paranoide Züge entwickelt, ist filmisch wie thematisch hochinteressant, wirkt durch die verschachtelte Erzählweise und das Spiel mit unterschiedlichen Blickwinkeln aber phasenweise etwas zu verkopft.

Ray & Liz (2018)

25. September, 23:30 Uhr, WDR
Richard Billingham macht aus der Not eine Tugend, indem er die erbärmlichen Umstände, die sein und seines Bruders Aufwachsen bestimmten, künstlerisch fruchtbar werden lässt. Zunächst in Gestalt seiner mittlerweile berühmt gewordenen Fotografien, nun in Form dieses Debütfilms. Die titelgebenden Protagonisten Ray & Liz sind zwar Billinghams Eltern, sein emotionales Zentrum aber ist die Einsamkeit des vernachlässigten kleinen Bruders Jason.

Emmas Glück (2006)

26./27. September, 0:10 Uhr, SWR
Eine skurril-märchenhafte Liebesgeschichte nach dem Roman von Claudia Schreiber zwischen einer Schweinezüchterin und einem Todkranken, den Jürgen Vogel angenehm vital mit beiläufiger Tragik spielt.

Petite maman (2021)

27. September, 19:05 Uhr, ONE
Eine Familie, Vater Mutter, Tochter, räumt das Haus der verstorbenen Großmutter aus. Nachdem die Mutter abreist, trifft Tochter Nelly ihre Maman als Kind im Wald. Céline Sciamma hebelt Raum und Zeit aus und lässt Vergangenheit und Gegenwart, Generationen einander berühren und spiegeln, sich durchdringen.

True Grit (2010)

28. September, 20:15 Uhr, arte
Mit »True Grit« haben Joel and Ethan Coen eine Studie zum Western geliefert, die dem Genre treu bleibt. Die Vorliebe der Coen-Brüder für skurrile Charaktere und merkwürdig verschrobene Ausdrucksweisen findet dieses Mal ein Zuhause in Charles Portis' Roman über ein 14-jähriges Mädchen, das auszieht, um den Mörder ihre Vaters zu richten und dabei nicht nur sich selbst transformiert.

Bis ans Ende der Nacht (2023)

28. September, 23:05 Uhr, ARD
Eigentlich soll der verdeckte Ermittler Robert mit der Transfrau Leni einen Online-Drogenhändler zur Strecke bringen. Christoph Hochhäuslers neuer Film spielt mit den Erwartungen an das Genrekino, behauptet aber am Ende mehr als er Entwicklungen zeigt.

Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen? (2021)

1./2. Oktober, 0:15 Uhr, BR
Es ist Liebe auf den ersten Blick zwischen Lisa und Giorgi. Ein Fluch sorgt jedoch dafür, dass beide sich verwandeln und nicht mehr erkennen. Aleksandre Koberidzes mit dem Experimentalfilm schwanger gehender Liebesfilm ist eine verträumte Liebeserklärung an die Poesie des Alltags und an das Kino als Traummaschine.

Nahschuss (2021)

2./3. Oktober, 0:45 Uhr, ZDF
Lars Eidinger spielt den Stasimitarbeiter, der als letzter Mensch in der DDR hingerichtet wurde, 1981. Eindringliche Studie über Verstrickung und menschenverachtende Methoden.

Micha denkt groß (2024)

3./4. Oktober, 0:30 Uhr, NDR
Unterhaltsam aufgedrehte Impro-Komödie mit skurrilen Charakteren. Die ernsten Hintergründe rund um die Themen Wassermangel und Zusammenleben auf dem Dorf werden angerissen, wenngleich ohne konsistente Auflösung.

Dame, König, As, Spion (2011)

4. Oktober, 21:45 Uhr, ONE
John Le Carrés Innenansichten des britischen Geheimdienstes beweisen, dass eine in sich geschlossene Welt eine vollständige sein kann. Das komplizierte Figurenschach des Romans hat der Schwede Tomas Alfredson in »Dame, König, As, Spion« neu aufgestellt: mit einer exzellenten Besetzung und voller Gespür für Atmosphäre.

Sorry We Missed You (2019)

4. Oktober, 23:10 Uhr, 3sat
Eine kleine, liebevoll verbundene Familie ringt mit prekären und unmenschlichen Arbeitsbedingungen. Mit großer Zärtlichkeit sammelt Ken Loach feine Beobachtungen des Arbeits- und Familienalltags, macht aber auch den ungeheuren Druck spürbar, der dieser hart arbeitenden Familie die Luft zum Atmen nimmt.

Prisoners (2013)

5. Oktober, 22:05 Uhr, arte
Der zwischen Thriller und Charakterdrama schillernde, wuchtig besetzte Film von Denis Villeneuve erzählt von einer Kindesentführung, die die moralischen Gewissheiten einer Kleinstadtgemeinschaft erschüttert.

EO (2022)

6. Oktober, 23:10 Uhr, arte
Die Odyssee eines Esels ist Jerzy Skolimowskis berührende Hommage an Bressons Meisterwerk »Zum Beispiel Balthasar«.

The Creator (2023)

6. Oktober, 23.45 Uhr, ZDF
Halb SciFi-Action, halb (Anti-)Kriegsepos erzählt Gareth Edwards von Menschlichkeit im Konflikt zwischen humanoiden Robotern und ihren Schöpfern. Am Ende steht zu viel Kitsch im Raum, doch nicht zuletzt die Kameraarbeit sowie die Spezialeffekte machen aus spannender Unterhaltung hier ein echtes Kino-Erlebnis.

Match Point (2005)

7. Oktober, 22:30 Uhr, HR
Einer der wenigen Filme von Woody Allen, der nicht in New York gedreht ist. Ein Tennislehrer bahnt sich den Weg in Londons High Society und stolpert im letzten Augenblick. Meisterliches Verwirrspiel aus Romanze und Thriller, schwarzer Komödie und Drama. Mit brillanten Darstellern, geschliffenen Dialogen, und einer verblüffenden Meditation über die Zufälle, die das Leben entscheiden.

Déserts – Für eine Hand voll Dirham (2023)

8. Oktober, 22:40 Uhr, arte
Mit seiner Mischung aus Roadmovie und surrealem Western-Tableau gelingt dem Marokkaner Faouzi Bensaïdi ein ausdrucksstarker Blick hinter die Kulissen einer dysfunktionalen Kultur.

Mein fabelhaftes Verbrechen (2023)

9. Oktober, 20:15 Uhr, RBB
Eine fabelhafte Satire im Stil der Theaterkomödie der 1930er Jahre, die auf ganz aktuelle Missstände der Geschlechtergerechtigkeit hinweist. In der Überzeichnung der Bilder steckt nachvollziehbar ein drängendes Problem.

Cobain (2018)

9. Oktober, 23:45 Uhr, WDR
Schwere Kost liefert Nanouk Leopold mit ihrer Coming-of-Age-Geschichte, in der ein 15-Jähriger seine drogensüchtige, hochschwangere Mutter retten will. Großartige Bilder und ein großartiger Bas Keizer als Cobain – nicht immer konsequent erzählt.

The King's Man – The Beginning (2020)

20. Oktober, 22:15 Uhr, ZDF
Der dritte Teil der Filme um die private und diskrete Geheimorganisation »The King's Man« führt an deren Anfänge zurück. Der aufrechte Lord Oxford (Ralph Fiennes) sieht sich einem weltumspannenden Netzwerk sinistrer Finsterlinge gegenüber, die die Nationen in den ersten Weltkrieg stürzen. Mit ein paar guten Ideen in Sachen Verschwörungstheorie.