Filmkritiken
Woche vom 25.09.2019
Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett inszenieren einen gelungenen Genrebeitrag, bei dem aber, wenn er denn in seinen satirischen Elementen ähnlich viel Biss hätte wie seine großartige Hauptdarstellerin, noch mehr möglich gewesen wäre
Dokumentarfilm, der jeweils einem jungen Kandidaten aller sechs großen Parteien bei ihrem Wahlkampf zur Bundestagswahl 2017 in Rheinland-Pfalz folgt. »Die Kandidaten« ist handwerklich versiert, aber ohne besonderen Tiefgang
Eine packende Romanvorlage, ein größtenteils ebenso überzeugendes wie prominentes Ensemble sowie elegante Bilder von Roger Deakins können nicht verhindern, dass die Bestselleradaption von John Crowley eine ziemlich blasse Angelegenheit ist
Ein Mädchen bringt mithilfe zweier Freunde einen Yeti zurück in seine Heimat am Mount Everest. Koproduktion zwischen Dreamworks und einem chinesischen Studio, die auf bewährte Themen setzt
Wie schon in »Hereditary« vermischt Ari Aster in »Midsommar« erneut Horror und Melodrama, wobei die formale Brillanz seiner Inszenierung seine auffallend affirmative Haltung gegenüber heidnischen Opferbräuchen unterstreicht
Ralph Fiennes Biopic über Rudolph Nurejews frühe Jahre und seinen legendären »Sprung in den Westen« 1961 besticht durch sein Verständnis für ein egozentrisches, arrogantes Ausnahmetalent
Thomas Heises filigrane Montage von Biografie und Bildpoesie entwickelt als Puzzle-Reise durch das Leben dreier Generationen und ihrer Zeit einen eigenen Sog
In seiner bereits vor 20 Jahren gedrehten, lang zurückgehaltenen Dokumentation »Celebration« über Yves Saint Laurent zeigt Olivier Meyrou das kapriziöse Genie als geradezu unscheinbaren Mann mit nervösen Ticks
Essayistisches Dokumentarexperiment über Politik, Religion und Historie der USA. Das Debüt des deutschen Regisseurs Benjamin Schindler lebt vom assoziativen Zusammenspiel unterschiedlichster stilistischer Elemente
Das viele Facetten elegant verdichtende Drama »Gelobt sei Gott« erzählt vom Kampf von Missbrauchsopfern eines Priester um Gerechtigkeit: weniger ein Film gegen Kirche und Katholizismus als über das zivile Aufbegehren gegen institutionalisierte Verantwortungslosigkeit