Uta Schmidt

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Gut 18 Jahre nach »Vier Minuten« klinken sich Chris Kraus und Hannah Herzsprung noch einmal ins Leben der psychisch versehrten Klaviervirtuosin Jenny von Loeben ein. Nach all den Jahren Knast für einen Mord, den sie nicht begangen hat, ist sie noch immer eine tickende Zeitbombe, in einem vielschichtig starken Film, der zugleich Liebesgeschichte und Rachedrama, Musical und TV-Show-Satire und eine Geschichte über Migration und Integration sein will.
Um weiterhin Hartz IV beziehen zu können, lässt ein »Sozialschmarotzer« seinen angeblichen Burn-out in einer Klinik therapieren. »Happy Burnout« ist eine unentschlossen zwischen Komödie und Drama pendelnde »Kuckucksnest«-Variation
Ein Priester hat mehre Jungen missbraucht. Gerd Schneider nimmt den Fall zum Anlass, um in seinem Spielfilmdebüt »Verfehlung« über den Umgang mit Missbrauch in der katholischen Kirche komplex und authentisch nachzudenken
Michael Baumann verwebt in seinem Stuttgart-Film gebrochene Biografien zu einem bunt-melancholischen Flickenteppich. Während die Steigerung hin zum reinigenden Gewitter etwas zu drehbuchseminargerecht wirkt, liegt die Stärke des Films in der Anlage der Charaktere
Man muss – trotz einiger Unzulänglichkeiten – den Hut ziehen vor einem außergewöhnlichen waghalsigen Film aus Deutschland, der sich traut, in jeder Hinsicht über die Stränge zu schlagen: »Poll«
Weit entfernt von »The Harder They Come«. Eine todkranke deutsche Country-Sängerin will nach Nashville - und landet in Jamaika. Oberflächliches Roadmovie ohne Witz und doppelten Boden