Ulrich Matthes

Als Schauspieler/in:

Ildikó Enyedi folgt erneut einer unwahrscheinlichen Liebesgeschichte. Sie erforscht die Dynamik zwischen den Geschlechtern, kann aber die schönen Oberflächen von Kostüm und Ausstattung nicht durchdringen
In seinem jüngsten Film erzählt Terrence Malick vom oberösterreichischen Bauern Franz Jägerstätter, der von den Nazis hingerichtet wurde, weil er sich aus religiösen Gründen dem Wehrdienst verweigerte. Als Zuschauer muss man indes nicht gläubig sein, um diesen Film als kostbares Geschenk zu verstehen. Er entfaltet die Geschichte einer reinen Seele und eines Menschen, der bis zuletzt wertekonform handelt und dadurch zum Außenseiter wird in einer Gemeinschaft potentiell violenter Konformisten
In den stillen Momenten berührend, verliert »Die Unsichtbare« über eine überforderte Jungschauspielerin aufgrund von zu vielen Figuren, zu vielen Ereignissen, zu vielen Drehbuchideen, die ablenken vom eigentlichen Anliegen der Erzählung
Eine gefühlvolle Reise in die Vergangenheit, mit dem Wissen, dass man diese niemals wiedergewinnen kann. Christian Schwochows Abschlussfilm »Novemberkind« ist ein sensibles Porträt einer Familientragödie, die in ihrem Zentrum auch die Tragödie eines ganzen Staates DDR ist
Mittendrin, nicht nur dabei: »Der Untergang« liefert das Hitler-Bild für die Post-Postmoderne und zahlt dafür einen hohen politischen Preis – der Faschismus erscheint hier als Menschheitstragödie, das Ende des Krieges als Opfer und Wiedergeburt

Stimme bei:

Ein gelungener Film schon für kleine Kinder, die im dunklen Kinosaal die bekannten Figuren aus ihrem Lieblingsbilderbuch wiedertreffen.
Antje Starost und Hans Helmut Grotjahn porträtieren in ihrer berührenden Doku »Geschichte einer Liebe« anhand von Briefen und Interviews Freya und Helmuth von Moltke

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Tipp
Christian Schwochow verfilmt mit »München« den Robert-Harris-Roman über die diplomatischen Verhandlungen, die dem Begriff »Appeasement« seinen schlechten Ruf einbrachten. Ein veritabler Thriller.
Thema
Er zeigt Stummfilme, Kurzfilme und fördert auch Autorenfilme: Seit 25 Jahren strahlt der deutsch-­französische Fernsehsender arte ein ambitioniertes Programm aus