Tim Roth

Als Schauspieler/in:

Als die Familie wegen des Todes der Mutter einen Urlaub in Acapulco abbricht, bleibt ihr Sohn zurück – angeblich wegen seines vergessenen Passes, nutzt er die neue Freiheit zum Abhängen. Oder führt er in Wirklichkeit etwas im Schilde, was mit dem Familienerbe zu tun hat? Der Film lässt bis zum Ende offen, wie sein Protagonist mit dem Verbrechen, das später passiert, in Verbindung steht: für Krimifans frustrierend, gewinnbringend für Zuschauer, die Ambivalenzen aushalten können.
Kunstvoll verschachtelt und doch schnörkellos erzählt, ist Mia Hansen-Løves Drama über ein Filmemacher-Paar eine wunderbar elegante und subtile Studie über das Verhältnis von Leben und Kunst
Launig, detailverliebt und von Hollywood besessen ist beim neunten Tarantino-Film eigentlich alles wie gehabt, nur mit weniger Dialogen, etwas weniger Gewaltszenen, dafür aber Brad Pitt und Leonardo Di Caprio in bester Spiellaune: »Once Upon a Time in Hollywood«
Leider gelingt es Quentin Tarantino in seinem achten Film »The Hateful Eight« nur selten, dem selbstreferenziellen Spiel mit Zitaten und Genretropen etwas Substanzielles hinzuzufügen. So ist seine Gewaltreflexion über den schwelenden Rassismus in den USA am Ende nur ein Vorwand für stilistische Fingerübungen
Mit ihrem Gespür für zwischenmenschliche Dynamiken zeichnet Ava DuVernay in »Selma« ein charismatisches Bild des Bürgerrechtlers Martin Luther King und zugleich eine komplexe Innenansicht der Bürgerrechtsbewegung
Nicole Kidman spielt Grace Kelly mit großem Ernst und glattem Gesicht, während Regisseur Olivier Dahan das historische Drama will, dabei ist der Film dann am besten, wenn er die große Seifenoper rauskehrt
Endlich wieder ein Spionagefilm aus Frankreich: Jean Dujardin wird in ein riskantes Spiel um Duplizität und Liebe verstrickt. Auf die emotionale Tiefe, die er dabei entdeckt, hat ihn seine frühere Rolle als tumber Agent OSS 117 nicht vorbereitet. Er meistert sie trotzdem
Edward Norton beeindruckt und überzeugt als einsamer, gejagter Wissenschaftler, der seinen inneren Wut-Dämon bekämpft. Seiner Verwandlung in das Hulk-Monster fehlt allerdings der Witz
Alles wie gehabt: Hanekes Remake seines eigenen Films aus dem Jahr 1997 funktioniert so überraschend wie konsequent
Ein Western-Darsteller hat sein bisheriges Leben satt und will plötzlich die Familienvater-Rolle spielen, vor der er sich ein Leben lang davonschlich. Zusammen mit Sam Shepard hat Wim Wenders eine ungemein leichtfüßige und doch auch dramatisch eindringliche »Familienfarce« ausgeheckt

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Mit 60 blickt Tim Roth auf eine recht ­exzentrische Karriere zurück: ­Kultauftritte bei Tarantino, ­würdige Indiefilme, ­zweifelhafte Blockbuster, viele Geschichten über Männer in Krisen. Jetzt ist er in Mia Hansen-Løves »Bergman Island« zu sehen
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