Silvia Hallensleben

Filmkritiken von Silvia Hallensleben

Marie Bloms vierter Film erzählt vom Neuanfang einer Krankenschwester, die nach zwanzig Ehejahren von ihrem Mann verlassen wurde und verbrämt gelungene komödiantische Episoden aus der Arbeitswelt mit schwer erträglichem Psychokitsch
In der ideellen Nachfolge von Andreas Dresens Zweiteiler über Herrn Wichmann von der CDU ist der Münchner Dokumentarfilmstudentin Nancy Brandt eine lebendige und runde Dokumentation über die ersten Schaffensjahre fünf junger Nachwuchspolitiker und Nachwuchspolitikerinnen gelungen
Regisseur Pedro Costa gelingt mit einem gewagten formalen Ansatz auch eine gewichtige Hommage an die Geschichte der kapverdischen Einwanderer Portugals
Filmjournalistin Claudia Funk begleitet den Alltag in einem ungewöhnlichen landwirtschaftlichen Altenheim im rumänischen Siebenbürgen und schafft ein bleibendes Dokument einer aussterbenden deutschsprachigen Minorität und ihrer Lebensweise
»Stella« ist ein einfühlsamer schwedischer Debütfilm um Pubertätsnöte und das Thema Bulimie mit einer großartigen jungen Darstellerin, fast hyperrealistisch dysfunktionalen Familienszenen und vielen Momenten visueller Poesie
Unter den vielen Dokumentarfilmen, die sich mit der Tahrir-Revolution beschäftigen gebührt diese Würdigung der weiblichen Seite auch wegen ihrer unvoreingenommenen und geduldigen Beobachtung einen besonderen Platz
Auch in ihrem dritten Film betreiben die Yes Men wieder besten Abenteuer-Agitprop. Neu dabei der Aspekt kritischer privater und politischer Selbstbefragung, die neben internem Knatsch auch eine verpatzte Aktion nicht verschweigt
In Uruguay war Alvaro Brechners vom eigenen Familienschicksal inspirierter zweiter Spielfilm so erfolgreich, dass er 2015 (erfolglos) für den Auslandsoscar nominiert wurde. In Deutschland dürfte das Zielpublikum der liebenswerten Arthouse-Komödie mit moralischem Twist so um die 50 plus liegen - also im besten Mittsommerkinoalter
Dokumentarisches Porträt einer anorexiekranken jungen Frau, das fast exemplarisch erschütternde Einblicke in ein tragisch verkorkstes Familiengefüge gewährt
Statt zu Berliner Teenagern geht Bettina Blümner (»Prinzessinnenbad«) diesmal zu Pensionären nach Frankreich, die das Tanzbein schwingend über »l'amour« plaudern