Sabine Horst

Filmkritiken von Sabine Horst

Ein Strom von Fotos: die meisten schmerzhaft, andere von großer Schönheit. In ihrem emphatischen Porträt des berühmten Fotografen Sebastião Salgado zeigen Wim Wenders und Juliano Ribeiro Salgado die Menschheit am Rande der Selbstvernichtung. Und einen Schimmer Hoffnung
»Shaun of the Dead« ist eine sympathische Splatterkomödie um einen jungen Mann, der durch eine Zombie-Epidemie genötigt wird, seine Couch und seine Plattensammlung hinter sich zu lassen: als ob man »High Fidelity« und »Dawn of the Dead« gekreuzt hätte
»Avengers«-Regisseur Joss Whedon hat Shakespeares Komödie in scharfen Anzügen und flatternden Kleidchen inszeniert, mit Schauspielern aus seinen Serien und Filmen. Das ergibt keine ganz neue Lesart, prickelt aber schön, ist ein bisschen genderbending und sieht gut aus
Regisseur Rian Johnson und Hauptdarsteller Joseph Gordon-Levitt wollten offenbar mal wieder einen richtigen Science-Fiction-Film drehen. Das ist ihnen gelungen: Die Story um einen Killer, der sich selbst in einer älteren Version begegnet, ist klug, spannend und mit schöner »Geek-Sensibility« in Szene gesetzt
Castingshow trifft »Spartacus«: Mit nervöser Kameraarbeit und Power-Montage aufgestylte Bestselleradaption, in der 24 Teenager ums nackte Leben kämpfen, darunter die großartige Jennifer Lawrence
»Good Night, and Good Luck« war schöner, »Confessions of a Dangerous Mind« durchgeknallter: ordentliches Politdrama von George Clooney mit einem hervorragenden Ryan Gosling als Schauwert
Werner Herzog erforscht prähistorische Malereien mit der 3D-Kamera: ein Kulturfilm der etwas anderen, poetischen Art
»Blue Valentine« ist der große Liebesfilm der postfeministischen Ära, »The Way We Were«, fürs neue Jahrtausend: Verlieben, heiraten, sich trennen, sonst nichts – pointiert inszeniert, unglaublich dicht. Und beängstigend natürlich gespielt von Michelle Williams und Ryan Gosling
Ulrich Köhlers »Schlafkrankheit« erzählt in selbstbewussten, sorgsam on location erarbeiteten Bildern eine etwas andere Afrikageschichte: von einer Arztfamilie, einer gescheiterten Mission und einem mysteriösen Nilpferd
Zum zweiten Mal kommt uns Paul Bettany unter der Regie von Scott Stewart (»Legion«) als Actionstar – in einem schnörkellosen B-Picture mit Western-, Horror- und SF-Motiven

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