Prokino

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Sean Baker schildert eine Kindheit am Rande des Existenzminimums in einem Motel in Florida, und verbindet dabei dokumentarisches Gespür mit visueller Lust am Erzählen. »The Florida Project« ist ein schmerzlich wahrhaftiges Sozialdrama mit der Magie eines Märchens
Trotz der aus Lehrer-Schüler-Filmen bekannten Klischees wirkt das französische Musikdrama »La Mélodie« über einen Geigenlehrer und seine Schüler ungewöhnlich authentisch und vermittelt auf unprätentiöse Weise die Segnungen musikalischer Förderung
Szenen aus dem Kleingarten der 70er Jahre: »Sommerhäuser« ist ein flirrend heißer Sommerfilm, in dem Aktionen und Emotionen verlangsamt werden, bis es zur Katastrophe kommt
Zwei Generationen mit stolz vorgerücktem Babybauch: Dieses Zusammentreffen könnte im 21. Jahrhundert eigentlich unkompliziert sein, aber Noémie Saglios Komödie will es anders. Juliette Binoche und Lambert ­Wilson stehen als werdende (Groß-) Eltern auf ziemlich verlorenem Posten
Statt ein paar Stunden sitzt der Autor James Lord dem Bildhauer Alberto Giacometti in dessen Pariser Atelier fast drei Wochen Modell und wird dabei Zeuge des künstlerischen Ringens. Basierend auf der Biografie von Lord schafft Stanley Tucci mit »Final Portrait« ein ungewöhnliches Künstlerporträt
Die Verfilmung des Bestsellers »Tulpenfieber« von Deborah Moggach schwankt zwar etwas unentschlossen zwischen kolportagehaftem Liebes- und Wirtschaftsdrama, ist aber mit prächtiger Ausstattung und namhafter Besetzung ästhetisch auf der Höhe der Zeit. Gegenwartsbezug liefert auch das historische Thema: die Blütezeit der niederländischen Malerei und die Tulpenspekulation
Der Couturier Dries van Noten ist einer der letzten Unabhängigen im Moderummel, Holzemers Film »Dries« zeigt sachlich und unspektakulär Glück und Schattenseiten des Geschäfts
Die Romanverfilmung über ein zwischen der Shoah und dem heutigen New York verschollenes Manuskript und eine verlorene Liebe im jüdischen Emigrantenmilieu verzettelt sich zwischen vielen Themen und Figuren, ist aber dennoch unterhaltsam
Natürlich ist Julien Rambaldis Film »Ein Dorf sieht schwarz« über einen aus Afrika stammenden Arzt, der 1975 eine Praxis in der französischen Provinz übernimmt, hochaktuell. Trotzdem erhebt Rambaldi nie den Zeigefinger. Sein Plädoyer für Toleranz besticht stattdessen durch eine heitere Leichtigkeit und eine feine Ironie
In seinem neuen Film »The Salesman« zeigt sich Asghar Farhadi wiederum als der diplomatische Dissident unter den iranischen Gegenwartsregisseuren. Seine Gesellschaftsparabel schildert die Erschütterung des Alltags eines Paares aus dem modernen Bildungsbürgertum, das sich nach einem Überfall entfremdet und massivem sozialen Druck ausgesetzt sieht