Peter Jordan

Als Schauspieler/in:

Paul ist 17, streift durch die Wälder, schaut gern in fremde Häuser hinein und stöbert in den privaten Dingen der Menschen herum. Es gibt ein Attentat und eine Leiche. Dem Regisseur Christian Schäfer gelingt mit einem hervorragenden Ensemble eine beeindruckende Mixtur aus Coming of Age und Alltagshorror.
Florian Gallenberger gibt sich in seiner Bestsellerverfilmung nach der gleichnamigen Vorlage von Jochen-Martin Gutsch und Maxim Leo große Mühe, die Konventionen drastischer Teenie-Komödien für ein älteres Publikum zu adaptieren. Das Ergebnis ist eine Komödie, die Witz mit Peinlichkeit verwechselt und schamlos ein wertkonservatives Weltbild predigt
Kaum sind die Kinder aus dem Haus, nimmt sich Papa eine Jüngere und das Trennungsdrama seinen Lauf. Ulrich Tukur und Martina Gedeck liefern sich einen geschwätzigen Rosenkrieg, und der Film weiß nicht so recht, ob er zu Ernsthaftigkeit oder Überspitzung tendieren soll: »Und wer nimmt den Hund?«
Die Geschichte der Anfänge des Widerstandes gegen die geplante Wiederaufarbeitungsanlage im oberpfälzischen Wackersdorf. Souverän in Szene gesetzt als fesselndes, beunruhigend brandaktuelles Politdrama, das vom Wachsen und Gedeihen fundamentaler bürgerlicher Tugenden unter erschwerten bayerischen Bedingungen handelt
Ein 17-jähriger Blogger gerät durch eine Kurzschlusshandlung immer tiefer in Probleme und überlässt sein Schicksal schließlich dem Willen seiner Follower. Thematisch interessant, stilistisch ausgefeilt und von Jonas Dassler in der Hauptrolle stark gespielt, enttäuscht leider die Plot-Konstruktion von »LOMO: The Language of Many Others«
Nach dem Tod seines Vaters kommt ein Schauspieler zurück ins Ruhrgebiet, wo er zur eigenen Überraschung wahre Heimatgefühle entwickelt. »Sommerfest« ist eine sanfte Komödie von Sönke Wortmann nach dem Roman von Frank Goosen. Wahrhaftiges steht neben Klischeehaftem, hübsche Momente neben etwas zu konstruiertem Lokalkolorit
Als Story-Idee klingt es interessant: ein Road-Movie durch die norddeutsche Provinz mit zwei Lebensmittelkontrolleuren, die durch Lebenskrisen schlingern. Die Inszenierung bleibt allerdings derart hilflos in Figuren-Klischees und einem verkrampften Willen zur Skurrilität hängen, dass das Interesse schnell erlahmt: »Die Schimmelreiter«

In der Dokumentation:

Wider das Vergessen – Dörte Franke dokumentiert die Arbeit des Kölner Künstlers Gunter Demnig, der Gedenksteine vor den Häusern von jüdischen und anderen Nazi-Opfern anbringt