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»Erlösung«, der dritte Teil von Jussi Adler-Olsens Thrillerreihe um den arg depressiven Kommissar Mørck, bietet viel Krimiroutine, ein spannendes Ermittlerduo und eine recht krude und schamlos aus bekannten Versatzstücken zusammengeschusterte Story
Eine Mischung aus Tarantino und Ikea-Regal verspricht der Titel, im Film aber steckt eine kleine Entführungsgeschichte mit Widerhaken. »Kill Billy« ist charmant erzählt und unverfroren kühl
»Ein Leben für die Kunst« ist das Porträt einer komplexen Persönlichkeit. Peggy Guggenheim wird sichtbar als Exzen­trikerin, als emanzipierte Frau und obsessive Sammlerin
In ihrer dritten Regiearbeit »Wild« erzählt Nicolette Krebitz von einer düster-märchenhaften Amour fou zwischen einem Wolf und einer jungen Frau, die die Grenzen zwischen Menschlichem und Animalischem, zwischen Zivilisation und Wildnis zersetzt
Eine alleinerziehende Mutter merkt nicht, dass ihr erwachsener Sohn ihr mögliches neues Liebesglück aktiv hintertreibt. »Lolo« ist eine allzu brave Komödie der intellektuellen Drama-Queen Julie Delpy, die hier auch Regie führt
Ein Doku-Western: vier junge Männer treiben eine Herde von vierzehn Wildpferden von Mexiko bis Kanada. Das Abenteuerliche der fünfmonatigen Reise ergänzt »Ungezähmt« um Statements von Experten, die sich mit der problematischen Existenz von Wildpferden im heutigen Amerika beschäftigen
Gott existiert, und zwar in Brüssel. Als schlecht gelaunter Prolet spielt er den Menschen übel mit – bis seine 10-jährige Tochter ausbüchst und sechs neue Apostel rekrutiert. Liebevoll inszeniertes Gedankenspiel von Jaco Van Dormael (»Toto der Held«)
»Das Fest« auf Deutsch – doch trotz seiner Nähe zu dem Dogma-Klassiker gelingt es »Familienfest«, sich von seinem Vorbild zu lösen. In seinen eindringlichsten Momenten spiegelt er das momentane geistige Klima in Deutschland so perfekt wider, dass man ihm einige recht klischeehafte Wendungen gerne verzeiht
Der irakisch stämmige Regisseur Samir versucht die Geschichte seiner in alle Winde verstreuten Familie vor dem Hintergrund der radikalen politischen Umwälzungen im 20. Jahrhundert zu rekonstruieren. »Iraqi Odyssey« gewährt Einblicke in die irakische Moderne der Fünfzigerjahre, die heute fast vergessen ist. Die Interviews mit seinen Verwandten schwanken angesichts der aktuellen Situation im Irak zwischen Hoffnung und Verzweiflung
Spannend inszenierter Rückblick auf die Anfänge der Öko-Bewegung, bei der die Greenpeace-Aktivisten allerdings etwas verklärt werden