Matthias Dell

Filmkritiken von Matthias Dell

Was machen eigentlich Udo Beyer und Marita Koch, fragt Sandra Kaudelka, die von vier Karrieren aus dem DDR-Leistungssport erzählt, diese aber zu keinem verbindlichen Bild arrangiert
Die niederländische Filmemacherin Nanouk Leopold erzählt mit gekonnter Zurückhaltung eine späte Coming-of-Age-Geschichte: der Bauernsohn Helmer (Jeroen Willems) emanzipiert sich von seinem sterbenden Vater
James DeMonacos Horrorfilm »The Purge« über den gesellschaftlichen Sinn eines zeitlich limitierten Gewaltexzesses in den USA 2022 scheint Ansätze zu haben, kommt über die aber nicht hinaus
Der dritte Teil von Mario Schneiders Trilogie über das Mansfelder Land ist ein Dokumentarfilm, der zart und ausführlich vom Kindsein in einem Kulturraum erzählt, in dem man zu Karnevalszeiten 1 000 Jahre alte Traditionen wie das »Dreckschweinfest« pflegt
Peter Mettlers bildgewaltiger Essayfilm will wissen, was Zeit ist, stößt darüber auf häufig recht abstrakte Antworten und erzählt so eine Geschichte gleich über das ganze Universum
Thomas Heises neuer Dokumentarfilm handelt von einer Feuerbestattungsfabrik. Eine Krematoriumserkundung, die für die Banalität von Effizienz ebenso sensibilisiert wie die merkwürdigen Verbindungen zur Geschichte
Warum in die Ferne schweifen, sieh, die Schönheit liegt so nah: Der Film entdeckt seinem Protagonisten das lebenswerte Leben in der militärisch umkämpften Region Kashmir in eindrucksvollem Dokumentarismus und pittoresken Impressionen
Simon Brights Dokumentarfilm komprimiert den Lebensweg Robert Mugabes vom Helden des Unabhängigkeitskampfs zum rücksichtslosen Diktator, deutet die globale Einflüssen auf Mugabes Politik aber nur an
Widerstand und Anpassung in der DDR als grobe Muster: Alexander Fehling und August Diehl spielen zwei Freunde, die im Gefängnis beziehungsweise bei der Stasi landen, bevor der Mauerfall den Richtigen recht gibt
Cindy Meehls Dokumentarfilm portraitiert den »Pferdeflüsterer« Buck Brannaman – und ist darüberhinaus lesbar als eine Parallelgeschichte zu den Fiktionen des Westerns, in der die Gewalt der amerikanischen Mythen besänftigt wird