Martin Schwickert

Filmkritiken von Martin Schwickert

Eines der brennendsten Probleme der französischen Gesellschaft erzählt Regisseurin Baya Kasmi in »Mademoiselle Hanna und die Kunst Nein zu sagen« als Geschwisterkonflikt. Humorvoll blickt der Film auf das freizügige Liebesleben der Schwester und stellt es in Kontrast zum islamgetreuen Dasein des Bruders, ohne dabei eine der beiden Figuren an Simplifizierungen zu verraten
In der Tiefe des gerenderten 3D-Raums verlieren die beliebten Peanuts-Charaktere deutlich an Charme. Inhaltlich bleibt der Film hingegen dem Geist und den lebensphilosophischen Qualitäten der Vorlage treu
Ein Film von erlesener Schönheit, der mit seiner Geschichte um ein Paar, das an der Mittelmeerküste dekorativ vor sich hin kriselt, in selbstgefälliger Hochglanz-Banalität versinkt
Spielberg erzählt die historischen Ereignisse um den ersten Agentenaustausch auf der Glienicker Brücke 1962 als klassischen Kalter-Krieg-Thriller
Die Geschichte der leidenschaftlichen, aber talentlosen Sopranistin wird zu einer interessanten Studie über fehlgeleitete Selbstwahrnehmung und die fragile Lebenskraft, die aus der Verleugnung eigener Unfähigkeiten entstehen kann
Robert Zemeckis macht aus der Geschichte von Philippe Petit, der 1974 sein Hochseil zwischen den Twin Towers aufspannte, ein 3D-Spektakel. Auf der Strecke bleibt aber die Poesie, die den Drahtseilakt zwischen jenen Türmen auszeichnete, die einst für die Superlative menschlicher Schaffenskraft standen und heute das Symbol terroristischer Zerstörungswut sind
Die Fortsetzung der jungszentrierten Young-Adult-Serie leidet unter typischen Mittelteilschwächen und rettet sich in den bloßen Fluchtmodus
Der engagierte Provinzreporter Gary Webb findet heraus, dass unter der Reagan-Administration mit Wissen der CIA Kokain in die USA geschmuggelt wurde, um den Krieg der Contras gegen die linke Sandinisten-Regierung zu finanzieren. Was als »true story« und klassischer Journalisten-Thriller beginnt, verwandelt sich unter der Regie von Michael Cuestas in der zweiten Hälfte in eine bittere Reflexion über die Manipulationsanfälligkeit der modernen Mediengesellschaft, die kein demokratisches Happy End vorweisen kann.
Die britische Rom-Com bringt mit schnellen, bissigen Dialogen die Lebenserfahrungen großstädtischer Ü30-Singles brillant auf den Punkt, ohne die Harmoniesehnsüchte des Genres zu vernachlässigen
Nach dem vielversprechenden Anfang, in dem die evolutionäre Entwicklung der Minions-Kultur einfallsreich aufgeschlüsselt wird, mischen sich die kleinen gelben Männchen wieder unter die Menschen, und fortan unterscheidet sich Minions kaum noch von einer normalen Folge von »Ich – Einfach unverbesserlich«. Visuell und musikalisch hingegen ist der Spaßfaktor ungebrochen