Maren Kroymann

Als Schauspieler/in:

Auch in der Fortsetzung seines Filmes »Enkel für Anfänger« zeigt Regisseur Wolfgang Groos, dass Älterwerden sich vor allem in Kontrast der Generationen zeigt. Und dass dies auch lustig sein kann, dafür steht das erprobte Starensemble.
Die Gags sind eher bescheiden und die Handlung dieser RomCom, in der ein Filmstar (Elyas M'Barek) ins Straucheln gerät und dann im Underground-Theater einer feministischen Künstlerin (Lucie Heinze) neue Lebensperspektiven findet, ist auch nichts Besonderes. Doch wie die Regisseurin und Drehbuchautorin Anika Decker hier im Mainstream-Kontext ganz offensiv Themen verhandelt, die sie gezielt misogynen, queerfeindlichen und rassistischen Weltbildern entgegensetzt, ist in der hiesigen Kinolandschaft bemerkenswert.
Nette Idee, gute Besetzung, laue Umsetzung: Maren Kroymann, Heiner Lauterbach und Barbara Sukowa als Großeltern for hire kommen mit bestem Schauspiel nicht gegen das klischeebeladene Drehbuch an
Caroline Link und Hape Kerkeling lassen die 70er Jahre im Pott neu vor unseren Augen entstehen. Die Kindheitsgeschichte des Entertainers inszeniert Link ganz im Sinne der Literaturvorlage – humorvoll, traurig und mit viel Optimismus für die Zukunft: »Der Junge muss an die frische Luft«
Die Fortsetzung der Multi-Kulti-Komödie »Maria, ihm schmeckt's nicht« – »Antonio, ihm schmeckt's nicht!« entfaltet ihr fantasiereduziertes Grundsetting als schleppende Nummernrevue, die hundert Prozent überraschungsfrei durch die Straßen New Yorks stolpert
Mitten hinein in den Strudel der Gefühle: Vital und quirlig, depressiv und lebenslustig, liebenswert und romantisch stürzt sich Laura Lackmann zusammen mit ihrer hinreißenden Darstellerin Claudia Eisinger in die Verfilmung von Sarah Kuttners gleichnamigem Romandebüt »Mängelexemplar«
Nicolas Wackerbarth arbeitet in »Halbschatten« mit einer indirekten, über Auslassungen funktionierenden Erzählweise – und es gibt wohl kaum eine Schauspielerin, der man so interessiert beim Warten zuschaut, wie Anne Ratte-Polle
Doris Dörries Verfilmung einer Kurzgeschichte von Ferdinand von Schirach entpuppt sich als Wechselbad aus anrührenden und betulichen Momenten, es gelingt ihr aber nicht, die existenzielle Ironie des vermeintlichen Verbrechens einzufangen
»Die Friseuse« ist eine schrille Sozialkomödie über eine arbeitslose Friseuse im Ostberliner Bezirk Marzahn, die ihren runden Körper selbstbewusst ausstellt, beim Versuch zur Existenzgründung ungewöhnliche Wege geht und in die Welt der vietnamesischen Migranten eintaucht
Der rasch gedrehte Film zur gleichnamigen Werbekampagne, die im Wahlkampf für Aufsehen sorgt. Neben Kabarett und Klamauk hat »Schlämmer« auch große Szenen, in denen Hape Kerkelings reizvoll ungenierte Kunstfigur die Wirklichkeit mit sich selbst konfrontiert

Stimme bei:

Das visuell, sprachlich und inhaltlich dicht gewebte Porträt einer Künstlerin, deren Komplexität gerne auf Schlagworte reduziert wird.
Höchst gelungener Dokumentarfilm über die Schriftstellerin Patricia Highsmith, deren psychologische Kriminalromane vielfach verfilmt wurden, die aber eine lesbische Liebesgeschichte 1953 nur unter Pseudonym veröffentlichen konnte. Drei ihrer Lebensgefährtinnen kommen hier zu Wort, neben Highsmith selber in Interviews und mit Äußerungen aus ihrem erst kürzlich veröffentlichten Tage- und Notizbüchern.