Kurt Stocker

Produzent/in von:

Sozialdrama von Hüseyin Tabak, das ganz um seine Hauptfigur, die rumänische Romni Ali herum gebaut ist und den Boxsport zur deutlichen Lebensmetapher macht. Die Roma-Aktivistin Alina Șerban ist ein Ereignis in der Hauptrolle. Ihr sprechender Blick ist es, der den Zuschauern eine ganz eigene Sicht auf prekäre Arbeitsverhältnisse und das Hamburger Milieu vermittelt
Im Österreich der späten 50er Jahre reibt sich ein Zwölfjähriger erst am strengen Patriarchat seines Vaters, dann am Diktat eines katholischen Internats. Schrill-schräge, gleichwohl mit großem Aufwand produzierte Adaption von André Hellers autobiografisch gefärbtem gleichnamigen Buch »Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein«
Anhand von sechs Momentaufnahmen aus den Jahren, die der Schriftsteller Stefan Zweig im amerikanischen Exil verbrachte, stellt Maria Schrader in »Vor der Morgenröte« die Frage nach der politischen Verantwortung des Künstlers. Die zweite Regiearbeit der Schauspielerin überzeugt durch ihre große, elegante Formenstrenge und vorzügliche Besetzung
Nach »Sobibor, 14. Oktober 1943, 16 Uhr« und »Ein Lebender geht vorbei« die dritte Auskoppelung aus den Interviews, die Lanzmann für »Shoah« geführt hat. Es geht um die Frage der schuldhaften Verstrickung der jüdischen Offiziellen am Beispiel des Theresienstadt-Überlebenden Benjamin Murmelstein. Der Film zeigt, dass angesichts der systematischen Vernichtung von Millionen von Menschen Fragen der Moral auch unauflösbare Widersprüche nach sich ziehen
Diesmal ist der Brenner so ziemlich am Ende und kehrt in seine Heimatstadt Graz zurück. Wo natürlich wieder was passiert. Der vierte Krimi von Wolfgang Murnberger/Josef Hader/Wolf Haas ist gewohnt schwarzhumorig
Realistisch zeigt Hü­sey­in Tabak den Mikrokosmos eines Immi­grantenwohnblocks in Wien. Mittendrin der Junge Veysel, der trotz Rückschlägen seinen Platz in der Gemeinschaft finden muss
Der Brenner ist zurück: In Wolfgang Murnbergers dritter, sehr atmosphärischer Wolf-Haas-Verfilmung »Der Knochenmann« übersetzt ein weiteres Mal Josef Hader in der Hauptrolle auf treffende Weise die Sprache der Vorlage in Gesichtsausdrücke. Als Widersacher steht ihm diesmal ein kongenialer Sepp Bierbichler gegenüber. Und mit Birgit Minichmayr eine wunderbar spröde Frauenfigur zur Seite
Während eines Sommerurlaubs beginnt eine frustrierte Ehefrau ein Verhältnis mit einem viel jüngeren Mann. Gut gespieltes Melodram, das an einer hölzernen Dramaturgie und den schwachen Dialogen scheitert