Juliette Binoche

Als Schauspieler/in:

Tran Anh Hung erzählt von der Leidenschaft, die ein legendärer Feinschmecker und seine Köchin teilen. Sie ist nicht verzehrend, sondern delikat. Juliette Binoche und Benoit Magimel stehen im Zentrum eines exquisiten Ensembles, das dem Genuss frönen darf. In Cannes wurde der Film mit einem Regiepreis ausgezeichnet, der nicht unverdient ist: ein Augenschmaus, der die Geschmacksnerven anregt.
An der Entschlossenheit, die der deutsche Verleihtitel verspricht (im französischen Original ist von Hartnäckigkeit, ja Verbissenheit die Rede), gebricht es der Radiomoderatorin Sara zusehends. Vielmehr ist sie zerrissen, als ihre Jugendliebe Francois plötzlich wieder auftaucht und sich zwischen sie und ihren Lebensgefährten Jean drängt. Claire Denis' einfühlsame Autopsie eines Glücks beschreitet dramaturgisch ungewohnte Wege und entdeckt neue Saiten an ihren Stammschauspielern Juliette Binoche, Vincent Lindon und Grégoire Colin.
Christophe Honoré verarbeitet seine eigene Jugend und den frühen Tod des Vaters als berührendes Porträt eines Erwachsenwerdens mit Brüchen, die fürs Leben prägen. Dass es keine Nabelschau wird, liegt am klugen Drehbuch und dem exzellenten Paul Kircher in seiner ersten Hauptrolle.
Eine Autorin arbeitet undercover auf einer Fähre als Putzfrau: Das auf einem Sachbuch basierende Sozialdrama wirft, über die gelungene Darstellung prekärer Arbeit hinaus, die verstörende Frage auf, ob Freundschaft jenseits der Klassenschranken möglich ist.
Die burleske Komödie über eine Haushaltsschule, deren Betreiberin ins Fahrwasser des Mai '68 gerät, verliert sich trotz vielversprechender Besetzung in eine oberflächliche Parodie
Hirokazu Kore-edas erste nichtjapanische Produktion, eine Hommage an Catherine Deneuve, adaptiert die Gepflogenheiten einer typisch französischen Ensemblekomödie mit gespenstischer Perfektion: »La Vérité«
Die virtuelle Romanze zwischen einer Professorin, die unter einem Fake-Account im Internet unterwegs ist, und einem jungen Mann ist zu schwerfällig inszeniert, um echte Spannung zu entwickeln
An Bord eines Raumschiffes werden übergriffige Experimente durchgeführt, die die Überlebenden vor komplizierte Fragen stellen und dem Publikum schwer zu denken geben. Claire Denis erobert mit ihrem ungewöhnlichen Vertreter eines traditionsreichen Genres reizvolles Neuland: »High Life«
Es geht um Beziehungen, Affären, Fiktion, Wahrheit und die Digitalisierung in Olivier Assayas' wortreicher, durchaus abgründiger Komödie »Zwischen den Zeilen« über die Pariser Literaturszene. Auch wenn die (gut gespielten) Figuren und ihr Narzissmus bisweilen nerven, ist das Ergebnis so unterhaltsam wie vielschichtig
Naomi Kawases naturmystische Vision einer Wiedergeburt ist visuell beeindruckend, es mangelt ihr aber an innerer Kohärenz: »Die Blüte des Einklangs«

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Die Mode will was sagen: Die Apple-Produktion »The New Look« erzählt die Geschichte der Entstehung des Kleidertrends als wichtiger Teil der Kultur.
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Sie hat alles erreicht, ist einer der größten französischen Stars. Aber Juliette Binoche hat sich eine innere Freiheit bewahrt – und probiert gern etwas Neues. In diesem Monat ist sie mit »Zwischen den Zeilen« und »High Life« im Kino
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Sie hat jedesmal Angst, wenn sie einen Film anfängt. Das merkt man dem Werk der französischen Regisseurin Claire Denis aber nicht an: Sie rückt ihren Figuren auf den Leib, nimmt Genres, Schauplätze und Seelenzustände auseinander. Ein Porträt von Gerhard Midding
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Mit der Weltpremiere von »Nobody Wants the Night« wird am 5. Februar 2015 der jüngste Film der spanischen Regisseurin Isabel Coixet die 65. Internationalen Filmfestspiele Berlin eröffnen
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Die »Nachts im Museum«-Filme haben ihr eigenes Genre geschaffen. Aber auch früher hat es das Kino in die Tempel unserer Kultur gezogen. Wir präsentieren: die magischen Museumsmomente der Filmgeschichte