Jonathan Sela

Kammeramann/frau von:

Viele Killer aus der ganzen Welt jagen in einem Hochgeschwindigkeitszug einem Koffer mit Geld hinterher. Mit den schlagfertigen Dialogen, einem illustren und diversen Ensemble schillernder Stars und Nebendarsteller und einer Fülle eingeschobener Rückblenden wirkt das wie eine Achterbahnversion der ausgeklügelten Handlungschoreografien von Quentin Tarantino, durchaus amüsant, aber auch leicht ermüdend.
Auf der Basis einer bekannten Prämisse gelingt den Brüdern Adam und Aaron Nee ein sehr vergnüglicher Mix aus Schatzsuche-Abenteuer, Dschungel-Action, Komödie und Romanze, der vor allem von der Körperkomik der beiden Hauptdarsteller Sandra Bullock und Channing Tatum lebt, und von deren Lust am Spiel mit Image und Rollenklischees.
Auf die romantische Komödie folgt nun der große Familienfilm. Die Macher des ironischen und doch auch gefühlsduseligen »Deadpool«-Franchises schrecken vor keiner filmischen Aneignung zurück. Doch diesmal überdehnen sie sich hoffnungslos bei dem Spagat zwischen Zynismus und Sentimentalität
Getreu der Vorlage, der Graphic Novel »The Coldest City« von Antony Johnston, schickt Regisseur, Drehbuchautor und Stuntman-Koordinator David Leitch die britische Superagentin Lorraine Broughton (Charlize Theron) kurz vor dem Fall der Mauer nach Berlin. Dort haut sie als weiblicher Mix aus James Bond und Arnold Schwarzenegger alles kurz und klein, was ihr in den Weg kommt. Trotz reichlich Potenzials ist »Atomic Blonde« leider nur ein reines, teils brutales Actionspektakel
Keanu Reeves tritt als Profikiller gegen die Russenmafia an. Gut besetzter, handwerklich solider, aber seelenloser und auf Dauer langweilender Actionkracher
Mark Wahlberg müht sich redlich als finster gelaunter Cop – aber die dünne Story und die holprige Erzählweise von »Max Payne« lassen das Zuschauerinteresse schwinden, lange bevor der Film zu Ende ist