Frank Arnold

Filmkritiken von Frank Arnold

Bei einem Stopp an einer Tankstelle verschwindet die Ehefrau des Immobilienentwicklers Will spurlos. Wurde sie Opfer eines Mörders, geht es um eine Erpressung oder sonst etwas? Thriller, der nach einem vielversprechenden Auftakt nicht mehr zu bieten hat als den Zuschauer verwirrende Ablenkungsmanöver und Gerard Butler in einer weiteren Actionrolle.
Dokumentarfilm über Ulrich und Erika Gregor, die sich über drei Jahrzehnte mit dem Kino Arsenal und dem »Internationalen Forum des Jungen Films« um die Filmkultur in Berlin und Deutschland verdient machten. Ein fast ganz auf die beiden fokussierter Film, der Lebensgeschichte und Filmgeschichte aufs Schönste miteinander verschränkt.
Dokumentarfilm über die dänische Band Lukas Graham und ihren charismatischen Sänger Lukas Forchhammer, der mit seinen persönlichen Texten seine Zuhörer berührt. Über sieben Jahre verfolgt der Film ihren kometenhaften Aufstieg.
Nach dem Tod seiner Frau macht sich ein Mann auf die 1 300-Kilometer-Reise vom äußersten Norden Großbritanniens nach Land's End an der Südwestspitze, ausschließlich mit Regionalbussen, die er als Rentner kostenlos benutzen kann. Trotz komischer Momente weniger ein Feelgoodmovie als eine dank Timothy Spall in der Hauptrolle berührende Geschichte.
Das zweite Spin-off der »Ich – einfach unverbesserlich«-Animationsfilmreihe ist ein actionbetonter Animationsfilm, der mit Tempo, witzigen Figuren, Detailreichtum und Siebziger-Jahre-Flair punktet.
1978 wird der dreizehnjährige Finn in einer amerikanischen Kleinstadt das fünfte Opfer eines Entführers. Doch die Stimmen der vor ihm entführten Jungs geben im Mut, es mit dem Serienmörder aufzunehmen. Thriller mit übernatürlichen Momenten, der alles Exploitative vermeidet, Gewalt als Teil des Alltags zeigt und dabei mit bemerkenswerten Darstellerleistungen aufwartet.
Nach einer wahren Geschichte erzählt der Film von einem japanischen Soldaten, der bis 1974 auf einer philippinischen Insel im Kriegszustand verharrt, weil er nicht glauben mag, dass der Zweite Weltkrieg längst zu Ende ist. Was als verhalten erzählte Studie in Verblendung beginnt, gerät an seine Grenzen, wenn beim zweimaligen Akt des Tötens von Zivilisten die Distanz in Gleichgültigkeit umschlägt.
Als die Familie wegen des Todes der Mutter einen Urlaub in Acapulco abbricht, bleibt ihr Sohn zurück – angeblich wegen seines vergessenen Passes, nutzt er die neue Freiheit zum Abhängen. Oder führt er in Wirklichkeit etwas im Schilde, was mit dem Familienerbe zu tun hat? Der Film lässt bis zum Ende offen, wie sein Protagonist mit dem Verbrechen, das später passiert, in Verbindung steht: für Krimifans frustrierend, gewinnbringend für Zuschauer, die Ambivalenzen aushalten können.
Porträt der jungen Äthiopierin Nardos, die als Sängerin in Clubs auftritt und hofft, mit eigenen Liedern den Durchbruch zu schaffen. Wie immer in ihren Filmen erzählt die Schweizer Dokumentaristin Heidi Specogna auf Augenhöhe der Porträtierten und fängt in Zwischenbildern zudem den Wandel in Äthiopien ein.
Im zweiten Kinofilmableger der britischen Erfolgsserie sieht sich der Adel von Downton Abbey mit einer mysteriösen Erbschaft konfrontiert, die ihn zu einem sommerlichen Trip nach Frankreich aufbrechen lässt, während sich daheim ein Filmteam einnistet. Etwas weniger dramatisch als der Vorgänger, fügt der Film neben den beiden Handlungsebenen auch die Geschichten vieler Personen zusammen, erneut zwischen Nostalgie und Ironie changierend.

Weitere Inhalte zu Frank Arnold

Tipp
Gothic Horror trifft Film noir: »Die Wendeltreppe« von Robert Siodmak.
Tipp
Lesen und neu sehen. Über Roegs »Wenn die Gondeln Trauer tragen«.
Meldung
Es hat inzwischen Tradition, das alljährliche Filmgespräch, wenige Tage vor Beginn der Berlinale, zu dem die Berliner Akademie der Künste an den Pariser Platz einlädt. Thema ist dabei der gegenwärtige Zustand des deutschen Films. 
Meldung
Neues Jahr, neuer Schrecken. Nachdem im regulären Kinoprogramm »M3gan« durchstartete, bekommen die Genrefans in sieben Großstädten an den kommenden beiden Wochenenden eine Extraportion an feinster Genrekost, wenn das Fantasy Film Fest zusätzlich nur großen Septemberausgabe ein Special präsentiert, mit zehn Filmen an zwei Tagen.
Tipp
Zombies haben zwar den Vampir als beherrschende Ikone des Horrorfilms abgelöst – aber »Nosferatu« bleibt ein Klassiker der Filmgeschichte. Eine Berliner Ausstellung zeigt seine ­Verbindung zu den bildenden Künsten.
Tipp
Die jüngsten Blumhouse-Horrorfilme »Firestarter«, »The Black Phone« und »Halloween Ends« überzeugen durch komplexe Figuren.
Tipp
Hippies, Horror, Blaxploitation. Hätte er Filmkritiker werden sollen? Quentin Tarantinos anregende ­Reflexionen über das Kino seiner Jugend.