Dietmar Kanthak

Filmkritiken von Dietmar Kanthak

Dem Film gelingt zweierlei: Er zeichnet das Porträt der Musikproduzentenlegende Conny Plank und spiegelt den Annäherungsprozess des Sohnes und Regisseurs Stephan Plank an den früh gestorbenen Vater
Emir Kusturica beschäftigt sich selbstverliebt mit der Zeit der jüngsten Balkankriege. Gegen Kolportage und absurden Kitsch kommen die schönen Bilder in »On the Milky Road« nicht an
Andrej Kontschalowskis glänzend besetzter Film »Paradies« ist eine kunstvoll komponierte Parabel über menschliche Abgründe und über eine Liebe, die in der Katastrophe endet
Mirjam Ungers Romanadaption »Maikäfer, flieg!« erzählt vom Kriegsende in Wien im Jahr 1945 und einer Welt, die aus den Fugen ist. Der Film kontrastiert schlüssig die Welt der Erwachsenen mit der der Kinder
Udi Alonis Film »Junction 48« verbindet mit fiebriger Intensität Lovestory, Rapper-Biografie und Gesellschaftsstudie. Schauplatz von Konflikten und Spannungen: der palästinensisch-israelische Ort Lod
Hany Abu-Assads Film »Ein Lied für Nour« zeichnet die Karriere von Mohammed Assaf nach, der 2013 die Castingshow »Arab Idol« gewonnen hat. Innere Zustände sind dem Film wichtiger als Heldenglamour und Siegerposen
Dieter Berners Künstlerporträt »Egon Schiele: Tod und Mädchen« lebt von intensiv ausgespielten Beziehungsdramen. Egon Schieles Leben und seine Inspirationsquellen kann der Film rekonstruieren, sein Genie lässt sich nicht darstellen
Mia Maariel Meyer erzählt in »Treppe aufwärts« eine Geschichte von Automatenspielsucht und ihren Folgen. Der lakonische, ungeschönte Naturalismus des Films bewahrt vor wohlfeilem Sozialpathos und thesenhaften Deutungsmustern
»Ein Leben für die Kunst« ist das Porträt einer komplexen Persönlichkeit. Peggy Guggenheim wird sichtbar als Exzen­trikerin, als emanzipierte Frau und obsessive Sammlerin
Das filmische Porträt »Wer hat Angst vor Sibylle Berg?« von Sigrun Köhler und Wiltrud Baier zeigt Facetten einer komplexen Persönlichkeit und unorthodoxen Autorin, unterhaltsam inszeniert mit saloppem, improvisiert anmutendem Ton