Benedict Neuenfels

Kammeramann/frau von:

Der Film über die kontroverse Biografie der während des Zweiten Weltkriegs als Denunziantin agierenden Jüdin Stella Goldschlag bietet kaum produktive Auseinandersetzung.
Regisseurin Aelrun Goette realisiert ihren Film über die Innenwelt der DDR-Modeszene enttäuschend als Mischung aus Kolportage, Liebesdrama und Entwicklungsfilm, die visuell auch Ostalgiker befriedigen dürfte.
Vor dem Hintergrund einer faszinierend künstlichen Welt verzahnt Stefan Ruzowitzky Kriegsdrama, Horrorthriller und Serienkiller-Noir. Das Wien der 20er Jahre hat er, inspiriert von den Filmemachern und Malern des Expressionismus, im Computer komplett neu zusammengesetzt
Künstliche Intelligenz will auch gelernt sein. Aus der Beziehung zwischen Mensch und Android macht Maria Schrader (»Unorthodox«, »Vor der Morgenröte«) eine charmante Beziehungskomödie
Die bildmächtige, zuweilen aber auch kitschige Adaption von Hesses Schlüsselroman setzt den einen oder anderen interessanten Akzent
Ein Kammerspiel auf hoher See, konsequent an Bord einer Yacht in Szene gesetzt: wie eine Seglerin auf ein havariertes Flüchtlingsboot trifft – und wenig ausrichten kann: »Styx«
Vienna-Noir, der die schöne Wienerin neu definiert als melancholisches Supergirl mit Migrationshintergrund. Trotz überdrehter Action und manchmal überzeichneter Charaktere gelingen Stefan Ruzowitzky mit »Die Hölle – Inferno« aufregende Momente eines körperlichen Kinos zwischen Gewalt und Zärtlichkeit
Regisseurin Sylke Enders erzählt in »Schönefeld Boulevard«, wie sich eine Abi­turientin gegen Mitschülerinnen und ihr Elternhaus durchsetzen und sich selbst finden muss. Großartig: Julia Jendroßek in der Hauptrolle
Ohne Nostalgie, aber auch ohne moralinsaures Überlegenheitsgetue wirft Dominik Graf einen frischen Blick auf die DDR des Jahres 1961, kurz vor dem Mauerbau. In einer ebenso zauberhaften wie wirklichkeitsnahen Ménage à trois geht es um die Utopien des Lebens und der Liebe - bevor sie vom Mauerbeton erstickt werden
Die systematische Ermordung von zwei Millionen jüdischer Zivilisten durch deutsche Spezialeinheiten an der Ostfront ab 1941 rekons­truiert dieser Film durch Zitate aus Briefen, Tagebüchern und Protokollen. Auf der Bild­ebene versucht er dabei, mit Verfremdungen zu arbeiten, was ihm nicht immer gelingt