Andro Steinborn

Produzent/in von:

An die AAO-Kommune von Otto Mühl angelehnter Film, ein sehenswertes Lehrstück über Macht und Machtmissbrauch im Namen der Freiheit.
Bestandsaufnahme jüdischen Lebens im heutigen Berlin, die nachvollziehen will, wie vererbtes Holocaust-Trauma und eine Gegenwart, die sich der Aufarbeitung verpflichtet fühlt, miteinander verzahnt sind. Allzusehr dem Atmosphärischen erliegend kommt das Unterfangen dann aber über eine willkürlich anmutende Sammlung von Impressionen und Anekdoten kaum einmal hinaus
In einem kontrastreichen, mehrstimmigen Bewusstseinsstrom aus Musik und Erzählungen porträtiert Romuald Karmakar fünf Techno-DJs und schafft es mit wunderbar kontemplativen Bildern, die Leidenschaft zur Musik filmisch einzufangen: »Denk ich an Deutschland in der Nacht«
Julie Delpys feministisch angehauchtes Porträt der ungarischen Adligen Erzebet Bathory, die angeblich in Jungfrauenblut zu baden pflegte, um ihre jugendliche Schönheit zu erhalten, fällt enttäuschend harmlos aus
Alles wie gehabt: Hanekes Remake seines eigenen Films aus dem Jahr 1997 funktioniert so überraschend wie konsequent
Mit der Verfilmung von Zeruya Shalevs gleichnamigem Roman »Liebesleben« ist Maria Schrader ein eindrucksvolles Spielfilmdebüt gelungen, in dem aus dem Sog eines schwelenden Familiengeheimnisses die ebenso rauschhafte wie destruktive Liebe zwischen einem abgeklärten älteren Mann und einer lebenshungrigen jungen Frau entsteht