Andreas Busche

epd Film-Autor Andreas Busche erhält den Siegfried Kracauer Preis

Gratulation! Am 27. Juni gewann epd Film-Autor Andreas Busche (r.) den Siegfried Kracauer Preis 2015 für die "Beste Filmkritik" (zusammen mit Toby Ashraf)
Das Kino befindet sich schon seit geraumer Zeit in einer Umbruchsituation auf dem Weg vom analogen zum digitalen Material.

Filmkritiken von Andreas Busche

Die Verfilmung der Lebensgeschichte von Fotomodel Waris Dirie leistet einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Diskussion um das Thema Genitalverstümmelung, scheitert letztlich aber an seiner biederen Umsetzung
Die Highschool-Freunde Zack und Miri haben Sex vor der Kamera, um ihre Mietschulden begleichen zu können. Kevin Smith krempelt die Liebeskomödie um: »Dirty Talk« statt zärtlichen Geflüsters
Die 3-D-Verfilmung von Jules Vernes Klassiker »Die Reise zum Mittelpunkt der Erde« leidet wie die meisten neueren 3-D-Filme an ihrem Mangel an Orginalität. Regisseur Eric Brevig kommt aus der Spezialeffekt-Ecke, was ihn eigentlich für einen solchen Film prädestinieren würde. Was die 3-D-Animationen angeht, hat Brevig auch alles richtig gemacht. Für alle anderen Spezialeffekte scheint das Geld aber nicht gereicht zu haben – von einem vernünftigen Drehbuch ganz zu schweigen. Und Brendan Fraser bewegt sich wie schon in den »Mummy«-Filmen hölzern vor den digitalen Kulissen. Es sind Filme wie dieser, die die großspurigen Verlockungen des digitalen Kinos wie ein schales Versprechen erscheinen lassen
Eine solide Zombiekomödie um eine Gruppe Überlebender, die nach einer weltweiten Epidemie zu einem »unverseuchten« Vergnügungspark an der Westküste der USA aufbricht. Die Mischung aus Teenagerkomödie und John Carpenter-B-Movie funktioniert in »Zombieland« über weite Strecken überraschend gut
James Marshs Dokumentation »Man on Wire« über Philippe Petit, der am 7. August 1974 auf einem Drahtseil zwischen den beiden Türmen des World Trade Centers spazierte, ist das bewegende Dokument eines Künstlers, der seine Träume konsequent zu realisieren versuchte
Ein fast altmodischer Thriller, der das Genre des »Zug«-Films wiederbelebt. Woody Harrelson und Emily Mortimer spielen ein amerikanisches Ehepaar, das auf einer Überlandfahrt im Transsibirien-Express zwischen die Fronten eines Drogenkriegs gerät. Der Film nimmt sich viel Zeit, bis er richtig in Fahrt kommt, überrascht dann aber umso mehr mit einigen gut gesetzten Wendungen
Ken Loach behandelt in »It's a Free World« das Thema der Ausbeutung aus verschiedenen Blickwinkeln, doch sein Hauptaugenmerk liegt auf Angie, einer ganz untypischen Loach-Heldin, die Täter und Opfer zugleich ist
Will Ferrell und John C. Reilly als nie erwachsen gewordene Söhne, die die Heirat ihrer Eltern zu Stiefbrüdern macht – eigentlich klingt das nach einer tollen Ausgangssituation für eine Komödie.
Andrea Arnolds Regiedebüt »Red Road« erzählt von einer introvertierten, jungen Frau, die die Überwachungskameras eines vorstädtischen Wohnviertels bedient – ihr einziger Kontakt zur Außenwelt. Die leicht paranoide Tragödie ist wie einen Thriller inszeniert
Regisseur Terry George schildert die Versuche dreier Menschen, einen Schock zu bewältigen. Ethan und Grace haben ihren Sohn bei einem Unfall mit Fahrerflucht verloren, Dwight war der Fahrer. Am Ende leidet »Ein einziger Augenblick« unter der arg konstruierten Geschichte