»Colonia Dignidad« erhält Bayerischen Filmpreis

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Foto: © Majestic Filmverleih

Emma Watson in »Colonia Dignidad«

Molly von Fürstenberg, »Colonia Dignidad«, »Fack ju Göhte 2« - Die Gewinner des 37. Bayerischen Filmpreises

Die Produzentin Molly von Fürstenberg hat den Ehrenpreis bei der Verleihung des Bayerischen Filmpreis erhalten. Die bayerische Medienministerin Ilse Aigner (CSU) sagte anlässlich der Verleihung:

»Mit Molly von Fürstenberg ehren wir heute eine große deutsche Filmproduzentin. Wir verdanken ihr Kinoerfolge mit starken Charakteren. Mit Wagemut und einem Gespür für interessante Stoffe und besondere Talente trägt sie seit 40 Jahren ganz wesentlich zum künstlerischen und wirtschaftlichen Erfolg des bayerischen und deutschen Films bei und hat dabei stets sehr hohe Maßstäbe gesetzt.«

Am Samstag, den 15. Januar wurde der Preis, den die bayerische Staatsregierung stiftet, zum 37. Mal im Münchener Prinzregententheater vergeben. Fürstenberg, die Filme wie »Der bewegte Mann«, »Kirschblüten – Hanami« und »Napola – Elite für den Führer« produziert hat, sagte am Rande Veranstaltung mit den Worten: »Nie im Leben hätte ich daran gedacht, dass ich ihn bekomme. Das bedeutet mir ganz viel für meinen Fast-Abschluss im Filmleben.«

Den Preis für den besten Produzenten ging an Benjamin Herrmann und Christian Becker für das Sekten-Drama »Colonia Dignidad« mit Daniel Brühl und Emma Watson in der Hauptrolle. »Alles, was ich kann hab ich durch Bayern, alles was meine Fähigkeiten sind hab ich wegen der HFF und wegen München«, sagte der Absolvent der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF). Die Jury begründete die Wahl damit, dass Herrmann und Becker zusammen mit ihrem Drehbuchautor Florian Gallenberger ein wichtiges Thema aufgegriffen hätten, an dem die Weltöffentlichkeit viel zu lange vorbei geschaut habe. »Colonia Dignidad« sei nicht nur eine spannende und mitreißende Story, sondern setzt gleichzeitig ein Mahnmal gegen totalitäre Systeme, gegen sexuellen Missbrauch und gegen die ideologische, pseudoreligiöse Infiltrierung und Unterdrückung nicht nur junger Menschen.

Darstellerpreise gingen an Rosalie Thomass für ihre Leistung in »Grüße aus Fukushima« und an Burghart Klaußner für seine Rolle in »Der Staat gegen Fritz Bauer«. Als beste Nachwuchsdarsteller wurde das Ensemble von Bora Dagtekins »Fack ju Göhte 2« ausgezeichnet. Den Publikumspreis bekam Til Schweigers Demenzdrama »Honig im Kopf«.

Der Bayerische Filmpreis zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen in der deutschen Filmbranche. Mit insgesamt 300.000 Euro Preisgeld ist er, nach dem deutschen Filmpreis, der zweithöchst dotierte Preis für Filmschaffende in Deutschland. Allein der Produzentenpreis besteht aus 200.000 Euro Preisgeld, das allerdings in die Produktion von einem oder maximal zwei Filmen fließen muss.

Die Preisträger im Überblick:

Produzent: Benjamin Herrmann und Christian Becker (»Colonia Dignidad – Es gibt kein Zurück«)

Darstellerin: Rosalie Thomass (»Grüße aus Fukushima«)

Darsteller: Burghart Klaußner (»Der Staat gegen Fritz Bauer«)

Nachwuchsdarstellerin: Jella Haase, Anna Lena Klenke, Gizem Emre (»Fack ju Göhte 2«)              

Nachwuchsdarsteller: Max von der Groeben, Aram Arami, Lucas Reiber (»Fack ju Göhte 2«)       

Regie: Kai Wessel (»Nebel im August«)    

Nachwuchsregie: Uisenma Borchu (»Schau mich nicht so an«)     

VGF-Preis (Nachwuchs-Produzent): Dorothe Beinemeier (»Boy 7«)

Dokumentarfilm: Jens Schanze (»La buena vida – Das gute Leben«)          

Kinder- und Jugendfilm: Uli Putz und Jakob Claussen (»Heidi«)   

Drehbuch: Burhan Qurbani und Martin Behnke (»Wir sind jung. Wir sind stark.«)               

Bildgestaltung: Jo Heim (»Ein letzter Tango« und »Unfriend«)          

Publikumspreis: Til Schweiger (»Honig im Kopf«)

Ehrenpreis: Molly von Fürstenberg

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