Gewinner des DOK.fest in München

»Something Better to Come« gewinnt Internationales Dokumentarfilmfestival München

Am Sonntag, 17. Mai 2015, endete das 30. Internationale Dokumentarfilmfestival in München – mit einem Zuschauerrekord von 35.000 Besuchern. Der Hauptpreis, der  VIKTOR Main Competition DOK.international, ging an »Something Better to Come« von Hanna Polak. In der Dokumentation porträtiert die Regisseurin das Leben der auf einer Müllhalde in der Nähe von Moskau hausenden Yula, die sie 14 Jahre lang mit der Kamera begleitete – zwischen Rückschlägen und Krisen verlor der Teenager niemals den Glauben und die Hoffnung an eine bessere Welt. Laut Jurybegründung ging der vom Bayerischen Rundfunk und Global Screen gestiftete, mit 10.000 Euro dotierte Hauptpreis an Polak "für den besonderen Zugang zu den Protagonisten, für beeindruckende Bilder, für einen Einblick in den politischen und sozialen Kontext der russischen Gesellschaft, für die Verbindung vieler Ebenen zu einem Kunstwerk". 

Die Jury, bestehend aus der Filmproduzentin Ruth Diskin, Jarmila Outratová (Leiterin der Industry-Sektion des Jihlava International Documentary Film Festivals) und Volker Heise (Geschäftsführer Zero One Filmproduktion), sprach zudem eine lobende Erwähnung für Agnieszka Zwiefkas »The Queen of  Silence« aus: "Ein erhellender Film über Träume und Realität, der geschickt Musik, Tanz und Alltagsszenen der Roma-Gemeinschaft verbindet." 

Im Wettbewerb um den VIKTOR DOK.deutsch konnte sich Simon Brückner mit seinem Vater-Porträt »Aus dem Abseits« über den vom TV-Kanal  Planet gestifteten und mit 5.000 dotierten Preis freuen. Georg Bütler (Senior Programmer Zürich Film Festival), Sebastian Höglinger (Leiter der Diagonale - Festival des österreichischen Films) und Rüdiger Suchsland (Journalist & Filmkritiker) begründeten ihre Wahl folgendermaßen: "Ein Film im Dazwischen von Geschichte und Lebensgeschichte. Ein Film der uns einen Menschen nahebringt, den wir kaum kannten, aber gern kennen würden." 

Eine lobende Erwähnung fand die Jury für Nathalie Borgers und ihren Film »Fang den Haider«, der "vielleicht der meistdiskutierte Film der Jury" war und den Zuschauer "in einen bereichernden, wenngleich verstörenden Zustand der Fassungslosigkeit" entlässt. 

Der VIKTOR DOK.horizonte 2015-Award (3.000 Euro) ging an »Ce qu’l reste de la folie« (Remnance of Madness) von Joris Lachaise. In der Jurybegründung heißt es unter anderem, "der Film explodiert förmlich mit seiner Diskursfreudigkeit, geht ungewöhnliche formale Wege und besticht mit visueller Kraft". Den kolumbianischen Film »La selva inflada« (The Inflated Jungle) von Alejandro Naranjo bedachte die Jury mit einer lobenden Erwähnung für eine "poetische Erzählung" und "Bilder, die mythische Momente evozieren". 

Der Kino Kino Publikumspreis des DOK.fest München, welcher vom Filmmagazin des Bayerischen Fernsehens in diesem Jahr zum ersten Mal ausgelobt wurde, ging an Marcel Gisler mit »Elctroboy«. 

Im Wettbewerb für Nachwuchsregisseure gewann Ralf Bücheler für »Mission Control Texas« den FFF-Förderpreis Dokumentarfilm 2015 (5.000 Euro). "Dem Regisseur gelingt ein nachhaltiger und beeindruckender Blick auf ein sich radikalisierendes Amerika, das uns Angst macht", so die Jury. Lobend erwähnt wurde zudem »Abdo« von Jakob Gross: "Uns beeindruckt die Intensität so noch nie gesehener Bilder. Wir sind neugierig auf die nächste Arbeit von Jakob Gross!" 

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