Berlinale: Identitätssuche

"Ciencias Naturales" (2014)

© Berlinale

Ciencias Naturales – »Naturkunde« – gewann den Großen Preis der inter­nationalen Jury von Generation Kplus

Wer bin ich? Um die Frage nach ihrer Identität zu beantworten, muss die 12-jährige Lila wissen, wer ihr Vater ist. Um das herauszufinden, setzt sie alle Hebel in Bewegung und läuft aus dem Schulheim fort, in dem sie unter der Woche wohnt. Ihre Lehrerin schließt sich Lila gezwungenermaßen an, sie will das Mädchen nicht allein in die Fremde ziehen lassen. Daraus ergibt sich ein Roadmovie, das die beiden zu verschiedenen Orten in karger, argentinischer Landschaft führt. Lila geht entschlossen ihren Weg, und die Lehrerin begleitet sie, teils verärgert, teils fasziniert von der Sturheit ihrer Schülerin. Matías Lucchesi hat eine sehr stringente und dramaturgisch ohne jegliche Ablenkungen komponierte Geschichte gedreht. Das Genre könnte zu actionreichen Abschweifungen verführen, aber dem verwehrt sich der Regisseur. Es geht ausschließlich um Lilas Suche nach ihrem Erzeuger, und als er gefunden wird, reicht es ihr aus, kurz mit ihm zu reden und anschließend wieder zur Schule zurückzufahren. Eine kleine Geschichte großartig und packend erzählt, getragen von den beiden Hauptdarstellerinnen, vor allem die junge Paula Hertzog leistet Grandioses. Da sie wenig spricht, spielt sich alles in ihrer Mimik ab. Die Begründung der Jury: »Dieser Film zeigt uns eine reine, konzentrierte und unsentimentale Reise zur Identität. (. . .) Stark in seiner Schlichtheit, berührte der Film unsere Herzen.«

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