Kritik zu Plötzlich Papa

© Tobis Film

Omar Sy spielt einen zunächst überraschten, dann aber umso tolleren Vater, der sein Vatersein erneut verteidigen muss, als die Mutter doch wieder Ansprüche erhebt

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Das süße Singleleben mit schönen Frauen auf der Mietyacht in Südfrankreich findet für Samuel (Omar Sy) ein jähes Ende, als eines Morgens eine junge Frau mit Baby im Arm auf dem Steg steht. Das kleine Bündel namens Gloria sei das Ergebnis eines One-Night-Stands mit Kristin (Clémence Poésy) vor zwölf Monaten, sie fühle sich überfordert, und das Kind sei bei ihm besser aufgehoben... Spricht's und verschwindet im wartenden Taxi. Von Panik erfüllt, folgt Samuel ihr zum Flughafen und von dort nach London, vergebens. Ähnlich wie einst die drei französischen Männer kommt nun auch Samuel unverhofft zu einem Baby und wächst notgedrungen an seinen Aufgaben.

Acht Jahre später lebt er von einem Job als Stuntman in einem Londoner Loft, das ein reines Kinderparadies ist, samt Rutsche vom ersten Stock in ein buntes Bällebad und gigantischem Sitzkissen in Elefantenform. Obwohl Samuel gelernt hat, väterliche Verantwortung zu übernehmen, ist er zugleich ein riesiges Kind geblieben, das den Alltag in ein großes Spiel verwandelt, mit Piratenverkleidung am Frühstückstisch und Zirkusvorstellungen am Arbeitsplatz. Das könnte man alles augenblicklich vergessen, würde nicht Omar Sy diese eher alberne Ausgangsposition mit seinem übergroßen Charisma füllen. Und auch die junge Gloria Colston versprüht einen natürlich-niedlichen Charme, ohne alt­klug zu wirken. Für ein bisschen Drama im Paradies sorgt die leibliche Mutter, die unvermittelt auftaucht, ihr Kind zurückfordert und es nach New York umpflanzen will.

»Plötzlich Papa« ist die französische Adaption einer mexikanischen Familienkomödie, die in Amerika zu den erfolgreichsten fremdsprachigen Kinofilmen aller Zeiten gehört. Mit der unangestrengten Vater-Tochter-Chemie und dem fröhlichen Feelgood-Flair im quirligen Londoner East End überspielt Hugo Gélin die bisweilen recht ungelenke Konstruktion der Geschichte, die auf dem Weg von Mexiko nach Frankreich deutlich an Frische eingebüßt hat.

Meinung zum Thema

Kommentare

Ich finde den Film sehr schön allerdings fande ich es schade das Gloria am Ende stirbt. Ich würde außerdem gerne wissen warum sie starb! Hatte sie einen Herzfehler ? Und ich persönlich wünsche mir das die Mutter freundlicher rüber kommen würde.

Ich kenne die mexikanische Version nicht. Doch die französische Version fand ich so berührend und schön, traurig.
Omar und Gloria spielen ihre Rollen so realistisch. Solche Beziehungen in der realen Welt sind wohl zu suchen (Prozentual)
Einfach wunderschön und wertvoll !

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