Kritik zu Brothers Bloom

© Senator Film Verleih

2008
Original-Titel: 
The Brothers Bloom
Filmstart in Deutschland: 
27.08.2009
L: 
109 Min
FSK: 
12

Der zweite Film ist immer der schwerste, diese Binsenweisheit sollte man im Kopf haben, wenn man sich den zweiten Film von Rian Johnson anschaut, in dem Mark Ruffalo und Adrien Brody versuchen, als Trickbetrüger das schnelle Geld zu machen

Bewertung: 1
Leserbewertung
0
Noch keine Bewertungen vorhanden

Mit dem Thriller »Brick« hatte Johnson im Jahr 2005 für Aufsehen gesorgt, einer stilistisch eigenwilligen Mischung aus Neo-Noir und College-Film. Danach galt er als einer, auf den man ein Auge haben sollte. Daran dürfte sich auch nach »Brothers Bloom« nichts ändern, wenngleich der Film in so ziemlich jeder Hinsicht danebengegangen ist. Die Geschichte erzählt von zwei Brüdern, den Trickbetrügern und Heiratsschwindlern Bloom (Adrien Brody) und Stephen (Mark Ruffalo), die mit Unterstützung ihrer Assistentin (Rinku Kikuchi) eine reiche Erbin (Rachel Weisz) ausnehmen wollen – was nicht ganz so reibungslos abläuft wie geplant, da der Lockvogel Bloom sich in sein Opfer verliebt.

Es würde zu weit führen, hier sämtliche Wendungen des Plots zu beschreiben. Nur so viel: Es gibt eine Menge davon, aber was im Drehbuch auf amüsante Weise verzwickt gewirkt haben mag, erscheint im Film überkonstruiert und unglaubwürdig. Zwar versucht Johnson, der auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, durch eine betont stilisierte Inszenierung alle Fragen nach mangelnder Plausibilität zu entkräften. Aber vor allem die betont »exzentrischen« Charaktere und die comichafte Bildsprache wirken wie eine schlechte Wes-Anderson-Imitation. Man merkt »Brothers Bloom« in jedem Moment die Ambition des Regisseurs an, nach seinem originellen Low-Budget-Debütfilm nun noch ein gutes Stück origineller zu sein. Dabei bewegt er sich die meiste Zeit jenseits des schmalen Grats, der das Eigensinnige vom Blödsinnigen trennt. Daran können auch die Darsteller Mark Ruffalo, Adrien Brody und Rachel Weisz nichts ändern, die ihre Figuren in jeder Hinsicht »spielen«, ohne sie je wirklich zu verkörpern. Und wer eine Darstellerin wie die bezaubernde Rinku Kikuchi (»Babel«) so achtlos verheizt und zum Affen macht wie Rian Johnson hier, bei dem ist man sich dann doch nicht mehr sicher, ob man sich auf den dritten Film noch freuen soll.

Meinung zum Thema

Ihre Meinung ist gefragt, Schreiben Sie uns

Mit dieser Frage versuchen wir sicherzustellen, dass kein Computer dieses Formular abschickt