Nazi-Kitsch

»Alone in Berlin« (2016). Foto: Christine Schröder © X Filme Creative Pool

Es ist mindestens die vierte Verfilmung des Stoffes und mit Sicherheit die überflüssigste. »Alone in Berlin« von dem Schweizer Schauspieler und Regisseur Vincent Perez, nach dem Roman von Hans Fallada »Jeder stirbt für sich allein«, dem wiederum die wahre Geschichte des Ehepaars Hampel zugrunde liegt. Viel Ballast und vor allem viel Verpflichtung für einen neuen Film, der versucht Hildegard Knef und Carl Raddatz mit Emma Thompson und Brendan Gleeson zu schlagen. Selbst diese hochkarätigen Schauspieler können das Machwerk nicht retten. Nun gibt es viele, schlechte, überflüssige Filme. Filme, bei denen die Fundusnummer noch in den frisch gebügelten Uniformjacken steckt und die Rundumbeleuchtung jede Stimmung vertreibt. Filme, die holprig erzählt sind und um Internationalität buhlen, anstatt selbstbewusst Deutsch zu sprechen, wo es um deutsche Themen geht. Aber das ist gar nicht die vorrangige Frage. Die Frage ist, was so ein Film im Wettbewerb zu suchen hat. Sind es die Lobbyisten aus Babelsberg, die Druck machen? Sind es die vielen, mindestens acht, Förderer, oder einfach die simple, auch durch den Oscar angeregte Hoffnung auf ein gewinnbringendes 'Nazi Sells'? Natürlich sind so wieder ein paar Stars mehr in Berlin. Aber gibt es tatsächlich jemanden in dem Auswahlkomitee, dem dieser Film gefallen hat? Ich würd gern mal mit ihm sprechen.

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