In the Great White Open

»Boris ohne Béatrice« (2016)

Ein Motiv, mehr nicht. Aber doch vielsagend und bedeutungsschwer. Drei Filme im heutigen Wettbewerb, »Hedi« von Mohamed Ben Attia, »Midnight Special« von Jeff Nichols und »Boris ohne Béatrice« von Denis Côté schicken ihre männlichen Helden in eine Situation unbestimmter Offenheit.

Hedi, unzufrieden mit seinem Job als Autoverkäufer und unsicher, was seine bevorstehende arrangierte Ehe angeht, landet bei einer Dienstfahrt in einem wüstenähnlichen Brachland, staubig weiß und ohne Grenze. Dort steht er minutenlang und vermittelt dem Zuschauer seine innere Rettungslosigkeit, an die der Film sich bis zum Schluss hält.

Der Junge in »Midnight Special« hingegen wartet inmitten einer fruchtbar grünen Sumpflandschaft auf seine außerirdischen Retter und Boris schließlich steht in einem saftig grünen Feld im Rotorwind eines Hubschraubers, der ihn angriffslustig anschaut und dann schließlich abdreht. Diese Szene eröffnet den Film und kommt nach gut der Hälfte noch einmal vor, wenn der Konflikt sich zu lösen beginnt. Dadurch verstärkt sich die Symbolik. Der Mann, als Motor der Handlung, auf der Suche nach dem individuellen Glück, mit sich allein in einer unbeherrschten Natur. Glorreicher kann man ihn kaum inszenieren. 

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