Zum Tod des Synchronsprechers Achim Höppner

Der Gandalf aus Germering

Auch dem letzten Kinogänger ist seine Stimme bekannt, seit er sie Ian McKellen als Gandalf, der Grauen aus der Herr der Ringe-Trilogie lieh

Dabei synchronisierte Achim Höppner, 1946 in Lübeck geboren und aufgewachsen, schon zuvor zahlreiche prominente Charaktere: Richard Burton, Michael Caine und Paul Newman sind nur einige der Schauspieler, denen er im Laufe seiner Karriere die Stimme und damit auch seine Aura lieh.

Schon 2002 nahm das Publikum noch mehr als zuvor Kenntnis von Höppners sonorem Organ, als er, nach dem Tod seines Kollegen Klaus Kindler, in zwei Filmen Clint Eastwood synchronisierte (Blood Work und Million Dollar Baby). Wer ein Gespür für Stimmen hat, dem werden weitere Charakterdarsteller einfallen, die in der deutschen Synchronfassung Höppners Stimme haben: Martin Sheen, Jon Voight, seit 2002 auch Donald Sutherland sowie Brian Cox in Spike Jonzes Adaption gehören dazu. Außerdem sprach Höppner den Petterson in Morgen, Findus, wird’s was geben, der am 2. November in den deutschen Kinos gestartet ist.

Hinzu kommen Engagements für bekannte Hörbücher wie die Commissario Brunetti-Reihe nach den Romanen von Donna Leon und zahlreiche Dokumentationen und Fernsehsendungen – unter den bekanntesten "Galileo" auf Pro Sieben. Auch für das Hörbuch der "Herr der Ringe"-Trilogie sprach Höppner den Gandalf. In der "wahren Geschichte" konnte man ihn unter dem Pseudonym Friedrich Epenstein im Klassik Radio hören: dort gab er wahre Hintergründe historischer Ereignisse zum Besten und plauderte über amüsante Geschichten aus dem Leben Prominenter.

Doch schon lange vor seiner fürs Publikum rein stimmlich wahrnehmbaren Beschäftigung trat Achim (eigentlich Joachim) Höppner markant in Erscheinung. Nach seinem Studium der Theatergeschichte, Kunstgeschichte und Germanistik in den Sechzigerjahren in München gründete er in der bayrischen Landeshauptstadt 1970 mit Freunden das inzwischen nicht mehr existierende "Theater in der Kreide". Dort spielte Höppner selbst unter anderem den Tiger Brown in der "Dreigroschenoper" und Hendrik Höfgen in Klaus Manns "Mephisto".

Auch in seiner zweiten Heimatstadt Germering kannte man Höppner: dort gab er immer wieder Lesungen zur Unterstützung sozialer Projekte. Von der Stadt Germering wurde ihm 2002 der Walter-Kolbenhoff-Preis verliehen. Am 18. November verstarb Höppner, nur 60 Jahre alt geworden, überraschend an einem Herzinfarkt. Er hinterlässt seine Frau und zwei erwachsene Kinder.

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